Inflation in Deutschland

Kommentar: Noch kein Grund zur Panik

Die hohen Preisanstiege setzen den Verbrauchern so langsam zu. Zwar spricht immer noch einiges dafür, dass die Inflation auf Sondereffekten beruht. Doch das könnte sich schnell ändern.

30.11.2021

Von Guido Bohsem

Berlin. Es wäre wirklich schön, wenn bald klar wäre, dass die Meldung des Statistischen Bundesamtes, das für den November 5,2 Prozent Geldentwertung meldet, nur ein vorübergehender Effekt war, der auf die besondere Corona-Situation zurückgeführt werden kann. Wenn die Experten also recht behielten, die auf die zwischenzeitliche Senkung der Mehrwertsteuer verweisen und auf die Störung der globalen Lieferketten. Erst wenn die Lohn-Preis-Spirale beginne, werde es gefährlich, heißt es immer wieder. Denn erst wenn die Lebenshaltungskosten auch die Lohnforderungen in hochtreiben, wird die Inflation zum hartnäckigen Problem.

Schön wäre es, doch mehren sich die Anzeichen, die diese Thesen wackeln lassen. Zum Beispiel der Fachkräftemangel und das eklatante Nachschubproblem bei wichtigen Vorprodukten. Noch besteht kein Grund zur Panik. Doch mit jedem Monat, den die EZB verstreichen lässt, verengt sich auch ihr Spielraum, sollte es sich bei der Inflation doch nicht um einen Sondereffekt handeln. Wäre die Notenbank zu einem harten Kurswechsel gezwungen, dürfte das viele Euro-Länder massiv treffen. Pleiten und Arbeitslosigkeit wären die Folge.

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Erstellt:
30.11.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 32sec
zuletzt aktualisiert: 30.11.2021, 06:00 Uhr

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