Tübingen

Noch andere Aufgaben

Peter Auer warf in einem Leserbrief der CDU-Bundestagskandidatin Annette Widmann-Mauz vor, „so gut wie jede Debatte“ zu scheuen (13. September). Hier kommt Antwort.

15.09.2017

Von Lars Kopp, Tübingen

Nun, Herr Auer, es ist sicherlich so, dass Frau Widmann-Mauz als Parlamentarische Staatssekretärin einerseits und Bundesvorsitzende der mitgliederstärksten CDU-Vereinigung andererseits auch in Wahlkampfzeiten noch andere Aufgaben hat und deshalb nicht jedes Podium persönlich besuchen kann wie Herr Rosemann, in dessen Auftrag sie augenscheinlich schreiben.

Jedoch soll ja auf Podien in erster Linie Parteipolitik vertreten werden, und dort war die CDU (wie sie auch selbst bemerken) mit Experten auf den jeweiligen Gebieten vertreten. Darüber hinaus gibt es ja noch die Podien des TAGBLATTs am 14. September und der Landeszentrale für Politische Bildung am 18. September, die sich im Gegensatz zu den von Ihnen erwähnten Veranstaltungen mit einem breiten Themenspektrum befassen. Warum Sie von „Schlafwagen-Strategie“ sprechen, ist mir daher schleierhaft.

Und was hat die SPD nun „mehr anzubieten“? In erster Linie viele Vorhaben (Arbeitslosengeld Q , kostenlose Bildung, „Chancenkonto“ und weitere milliardenschwere Versprechen auf Kosten der jüngeren Generation in der Rentenpolitik), ohne anzugeben, wie dies alles gegenfinanziert werden soll – im Zweifel auf Kosten von uns Steuerzahlern. Inwieweit die Wählerinnen und Wähler dieses Angebot bereit sind anzunehmen, zeigt ein nüchterner Blick auf die aktuellen Umfragewerte der Sozialdemokraten.

Verantwortungsvolle Politik ist das nicht, denn: Auch der Heilige St. Martin musste seinen Mantel erst erwirtschaften, bevor er ihn teilen konnte!