Nie oben ohne auf die Piste

In zahlreichen Fällen hätten schwere Kopfverletzungen vermieden werden können, wenn die Radler einen Helm getragen hätten. Dessen ist die Polizei überzeugt und stellte am Dienstag einen Stand auf dem Neckartalradweg zwischen Kirchentellinsfurt und Tübingen auf. Die Devise der Präventionsaktion: „Schütze dein Bestes“.

Denn in Baden-Württemberg zählt die Polizei jährlich knapp 10 000 Verkehrsunfälle, bei denen ein Radfahrer beteiligt ist, teilt sie auf ihrer Internetseite gib-acht-im verkehr.de mit. Dabei verunglückten über 8000 Fahrradfahrer, davon mehr als 50 tödlich.

Und weil in Deutschland nur 69 Prozent der Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren einen Fahrradhelm tragen, während die Helmtragequote für Radfahrer ab 17 Jahren in den jeweiligen Altersgruppen nur noch zwischen sieben und 16 Prozent beträgt, will die Polizei verstärkt über die schützende Funktion eines Helms aufklären.

Mit verbogenen Fahrrädern und ramponierten Helmen als Hingucker überraschten die Polizeibeamten der Verkehrsprävention die vorbeifahrenden Radler, unter denen auch einige Radtouristen waren. Sie ließen sich anschließend beraten. Dabei ging es vor allem um den Fahrradhelm, die richtige Größe, dessen unterschiedliche Konstruktionen und Schutzwirkung.

Dank „des tollen Wetters“ habe die Anzahl der Radler, die sich „mit großem Interesse“ beraten ließen, sämtliche Erwartungen übertroffen, so die Polizei in einer Mitteilung. Die Fachleute der Prävention sprachen vor allem Radfahrer an, die „oben ohne“ unterwegs waren.

Besonders beeindruckt zeigten sich die meisten Radler von den Erzählungen der Beamten aus dem Berufsalltag. Einige wurden „sehr nachdenklich“ gestimmt, heißt es in der Mitteilung. „Helm tragen – Vorbild sein“ war das Motto der Verkehrssicherheitsaktion. Radfahrer sollten auch die eigenen Kinder, Neffen und Enkel im Blick haben. Denn es sei wichtig, dass die Erwachsenen mit gutem Beispiel vorangehen.

Außerdem hielten die Beamten gezielte Ratschläge für den sicheren Umgang mit Pedelecs und E-Bikes bereit. Die zahlreichen Fahrer dieser schnelleren Räder nahmen die Beratungsmöglichkeit vor Ort gerne an, so die Polizei.