Nicht so einfach

„Wer blickt da noch durch?“, fragt (…) Ulrich Janßen im „Übrigens“ zur Impfdiskussion und verweist darauf, dass auch seriöse Mediziner zur Vorsicht raten und vor möglichen Nebenwirkungen warnen. Doch ist dies die entscheidende Frage, oder sollte nicht vielmehr die Schlussfolgerung aus den stärker in die mediale Aufmerksamkeit rückenden Nebenwirkungen die folgende sein: Es ist nicht so einfach.

Komplexe Sachverhalte erlauben keine Schwarz-Weiß-Malerei, und damit muss Schluss sein. Wenn Scharfmacher wie Boris Palmer und Karl Lauterbach Stimmung gegen Ungeimpfte machen, disqualifizieren sie sich selbst. In der Causa Kimmich wurde noch uneingeschränkt über die Sicherheit der Impfung berichtet, hier hat sich in der Zwischenzeit immerhin der Blick in der Berichterstattung geweitet.

Statt den monotonen Rufen nach einer Impfpflicht sollte eine adäquate persönliche Risiko-Nutzen-Abwägung möglich sein, denn was soll ein Schließen der sogenannten „Impflücke“ noch bringen? Die Herdenimmunität sicherlich nicht, da geimpfte
und geboosterte Personen kräftig zu den aktuellen Infektionen beitragen. Eine ungesunde Polarisierung der Gesellschaft hingegen schon.