Kommentar · Bahn

Nicht so einfach

Wenn nur jeder vierte oder fünfte Sitzplatz besetzt ist, dann ist es leicht, in den Fernzügen der Deutschen Bahn in Corona-Zeiten genug Abstand zu halten. Daher klingt es bemüht, wenn sie künftig vermutlich nur noch erlaubt, Fensterplätze zu buchen, die Gangplätze dagegen nicht.

26.11.2020

Von DIETER KELLER

Berlin. Das heißt nämlich längst nicht, dass sie auch frei bleiben, wenn es am 23. Dezember im Weihnachtsverkehr einen großen Ansturm gibt. Denn die Plätze sind ja nur nicht im Voraus buchbar.

Eine Buchungspflicht würde wenig Sinn machen, wenn die Züge eh fast leer sind. Helfen würde nur die Vorgabe, dass die Gangplätze in keinem Fall besetzt werden dürfen. Selbst dann wäre fraglich, ob die Sitze in der Reihe davor und dahinter weit genug weg sind, damit Corona-Viren nicht übertragen können. Vom Ein- und Aussteigen ganz zu schweigen.

Die Bahn steckt in einem Dilemma: Sie soll die Mobilität aufrecht erhalten und für so viel Gesundheitsschutz wie irgend möglich sorgen. Zudem halten sich offenbar viele Bürger an die Mahnung der Kanzlerin, auf Reisen soweit wie möglich zu verzichten. Das Ergebnis ist ein Milliarden-Defizit bei dem Staatskonzern, für das der Steuerzahler gerade stehen muss. Das ist in der Pandemie schwer vermeidbar. Dumm nur, dass er auch noch eine Menge anderer Verlustbringer hat.

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Erstellt:
26.11.2020, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 31sec
zuletzt aktualisiert: 26.11.2020, 06:00 Uhr

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