Nacht der Nachhaltigkeit

Nicht nur Haltung, sondern Handlung

Die vierte Ausgabe animierte in der Tübinger Altstadt zum ökologischen Handeln.

27.05.2019

Von Verena Wellmann

Egal, ob Videorekorder oder Bohrmaschine: Die Spezialisten vom Reparaturcafé versuchten zu helfen. Bild: Klaus Franke

Egal, ob Videorekorder oder Bohrmaschine: Die Spezialisten vom Reparaturcafé versuchten zu helfen. Bild: Klaus Franke

Alle reden vom Klimaschutz – und manche tun etwas dafür. Daniela Harsch, Tübinger Bürgermeisterin für Soziales, Ordnung und Kultur, eröffnete die vierte Nacht der Nachhaltigkeit. „Pathetische Worte, die man in den Mund nimmt“, seien irrelevant gegenüber dem konkreten Handeln für folgende Generationen, sagte sie.

Prof. Jürgen Wertheimer pflichtete ihr in seiner Rede „Klimawandel – Politikwandel: wer steuert wen?“ bei. Gelobt wurden Jugendliche, die „nicht nur mit Haltung, sondern mit Handlung“ wirken. „Die jungen Leute machen uns Dampf und ich finde das richtig.“ Wertheimer bedauerte allerdings, dass zwischen den einzelnen Initiativen zu wenig Vernetzung bestehe: „Es sollte eine generationsumgreifende, große Bewegung werden.“

In seiner „ruppigen Rede“ richtete er ernste Worte an die Zuhörer, dabei war die Devise der vom Umweltzentrum organisierten Nacht „Spaß und Motivation, die Welt ein Stück zu verbessern“. Möglichkeiten, mit verschiedenen Initiativen für nachhaltiges Handeln und Leben in Kontakt zu treten, gab es zwischen 17 und 23 Uhr in der Altstadt zur Genüge: Über 30 Kooperationspartner boten an zwölf Standorten Beiträge an. Es gab Mitmachaktionen, Infostände, Vorträge, Führungen und Filme. Statt purer Infos oder Appellen konnten Neugierige auch anpacken.

Einen durch Muskelkraft pürierten Frucht-Smoothie erhielt, wer den Strom für den Mixer selbst auf dem Fahrrad erstrampelte – aktive Auseinandersetzung mit dem Thema Stromerzeugung. Die Projekte waren bunt und unterschiedlich: Workshops für nachhaltiges Kochen, eine Kleidertauschparty, konsumkritische Stadtrundgänge, ein Insektenhotel basteln und vieles mehr. Den Interessierten bot sich eine Fülle von Möglichkeiten.

Das Konzept der Korruption vereinfacht durch „Bestechung mit Doppelkeksen“ und ein Planspiel zum Thema faire Mode konnte nicht nur Kinder und Jugendliche begeistern. Musikalisch untermalt wurde die Nacht von den Bands „Die Vagari“ und „Too Big To Fail“. Für das leibliche Wohl sorgten neben den Ständen der Kooperationspartner ein Vegi-Stand und eine Verpflegungsstation des Marktladens. Obwohl für einige ein ernstes Thema, soll Umweltbewusstsein Spaß machen und Teil des Alltags werden. Es sei wichtig, sich auch nach den Wahlen weiter für den Klimaschutz einzusetzen. Henning Zierock von der BI „Lebensqualität in Tübingen“ fand: „Wählen ist sehr wichtig, aber man muss gleichzeitig seine Stimme danach behalten und weiter erheben.“

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Erstellt:
27.05.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 07sec
zuletzt aktualisiert: 27.05.2019, 01:00 Uhr

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