Tübingen

Nicht in den Sinn

Die Landeszentrale für politische Bildung sagte überraschend den Kandidat-O-Maten zur OB-Wahl ab.

20.08.2022

Von Ernst Gumrich, Tübingen

Gesetzt scheint: Der Wegfall des Kandidat-O-Maten begünstigt allein den Amtsinhaber Boris Palmer. Es hätte für ihn in dieser klaren Vorteilsposition einen wunderbar fairen Weg gegeben, mit den teilweise vielleicht wirklich nicht sinnvollen Fragen des Kandidat-O-Maten konstruktiv umzugehen. Eine kurze Mail an seine Gegenkandidatinnen, welche Fragen man gemeinsam für irreführend hält. Die Frage und Bitte, ob man da nicht gemeinsam den Macherinnen und Machern Streichung oder Änderung vorschlagen könne? Die gemeinsamen Änderungswünsche mehrerer Kandidat/innen gemeinsam wären schnell zu übernehmen gewesen. Boris Palmer kann aber „gemeinsam“ generell nicht so richtig gut und dies wohl auch nach 16 Jahren in Tübingen noch nicht. Wahrscheinlich ist ihm diese naheliegende Reaktion eines fairen Wahlkämpfers gar nicht in den Sinn gekommen. Schade, denn die Hoffnung des TAGBLATTS, die Jungwähler würden jetzt statt Kandidat-O-Mat in die Abendveranstaltungen strömen (in denen ansonsten überwiegend die Alten sitzen), hat doch eher einen sarkastischen Unterton.