Nehren

Nicht immer hilfreich

22.09.2020

Von Martin Wener, Nehren

Die Emotionen schlagen hoch in der Diskussion um die neue B27-Endelbergtrasse und das ist nicht immer hilfreich. Wenn nur die Fakten betrachtet werden, haben sicher Unterstützer als auch Gegner der Trasse zahlreiche, durchaus überzeugende Argumente. Jetzt sollte sich jeder Anwohner der betroffenen Gemeinden im Steinlachtal diese Argumente anhören, aber sich bitte auch ein eigenes, fundiertes Meinungsbild verschaffen.

Ich bin auch ein Pendler aus Nehren, der zwar nicht gen Tübingen, sondern in Richtung Balingen fährt und stehe auch nahezu täglich im Stau. Trotzdem bin ich gegen diese Trasse, weil der massive, dauerhafte Eingriff in die Natur meiner Meinung nach in keinem Verhältnis zur Zeiteinsparung durch den von der Endelbergtrasse bedingten besseren Verkehrsfluss steht. Dieser wird mittelfristig eher abnehmen, zunehmend elektrifiziert und daher zumindest vor Ort ohne Abgase und geräuscharmer sein.

Dass die Ofterdinger den Durchgangsverkehr aus ihrer Gemeinde heraus haben wollen, ist legitim, aber muss das wirklich auf Kosten der Umwelt und der von der Trasse optisch und bei den dann hohen gefahrenen Geschwindigkeiten auch akustisch betroffenen Anwohner der Nachbargemeinden Mössingen und Nehren sein? Ich denke nicht und daher sollte die Tunnellösung definitiv nochmals ernsthaft in Betracht gezogen werden.