Tübingen

Nicht geahndet

Diese Leserin schreibt einen offener Brief an die Stadtwerke Tübingen zur Maskenpflicht in Bussen.

04.08.2020

Von Regina Dr. Keil-Pilz, Tübingen

Sehr geehrte Damen und Herren,

bei Tübus-Fahrten fallen mir immer öfter Personen auf, die Masken trotz Pflicht im Bus nicht ordnungsgemäß tragen oder den geforderten Mindestabstand trotz genügend freier Plätze nicht einhalten. Meines Erachtens werden Zuwiderhandlungen gegen die Maskenpflicht in Ihren Bussen überhaupt nicht geahndet, und immer mehr Leute machen, was sie wollen. An Bushaltestellen tragen die Leute eigentlich grundsätzlich keine Masken, obwohl dies gefordert ist, und die Passagiere setzen die Maske erst dann auf, wenn der
Bus kommt.

Krasses Beispiel: Eine Dame bestieg den Bus mit einem Dreieckstuch um den Hals, das sie aber weder vor Mund noch Nase platziert hatte. Sie stellte sich direkt neben uns in etwa 30 Zentimeter Entfernung. Ich bat sie, sich entsprechend zu bedecken, woraufhin sie meinte, sie würde ja eine Maske „tragen“. Sie wollte wohl darauf hinaus, es sei egal, wo man diese „trägt“, und sei es nur um den Hals.

Dann zog sie das Tuch etwas höher. Es saß dann mit einem Abstand von etwa einem Zentimeter sehr locker vor ihrem Mund (ich konnte ihre Oberlippe sehen), die Nase war immer noch frei. Dann fragte sie herausfordernd, ob wir jetzt zufrieden seien. Wir verneinten und zeigten auf die Nase, sie fragte, wie sie dann atmen solle. Sie stieg zum Glück gleich aus.

Es würde mich freuen, wenn Sie die Ansage unmissverständlicher formulieren würden und besser auf Verstöße achten würden, damit ich, 62 Jahre, weiterhin ohne Angst Bus fahren kann.