Kommentar · Pandemie

Kommentar zu möglichen Schulschließungen: Nicht aus der Welt

Alfred Wiedemann über mögliche Schulschließungen.

27.11.2021

Von Alfred Wiedemann

Es stimmt ja alles: Kinder und Jugendliche stecken sich hauptsächlich außerhalb der Schule an, Schulen sind keine großen Infektionstreiber. Im Gegenteil, sie helfen durch das viele Testen, die Infektionen unter Kindern zu kontrollieren. Jüngere stecken eine Corona-Infektion in der Regel auch besser weg, schwere Verläufe sind äußerst selten. Richtig ist auch, dass Präsenzunterricht am besten ist für die Kinder, dass mit Fernunterricht wieder Lernlücken drohen und viele sozial-emotionale Probleme.

Aber es reicht trotzdem nicht aus, wenn die Politik Schulschließungen zur Nicht-­Option erklärt, wenn sie so tut, als wären Lockdowns per Wunschdenken aus der Welt zu schaffen, und immer wieder nur darauf verweist, dass der Anteil der Corona-­bedingt aus der Präsenz genommenen Klassen kaum der Rede wert sei. Geht es so weiter mit den Infektionen, geht es womöglich nicht mehr ohne Schul-­Lockdown. Die Lehrerverbände, die davor warnen, sollte man nicht einfach abtun. Sie fordern besseren Schutz und Schultests auch für Geimpfte. Besser, als an einem Freitagabend den Lockdown für Montag ausrufen zu müssen.