Tübingen

Nicht akzeptabel

Die Debatte über die Seenotrettung von Flüchtlingen und die Meinung und Wortwahl des Tübinger Oberbürgermeisters Boris Palmer (Grüne) geht weiter („Übrigens“ vom 17. Juli unter dem Titel „Und schuld sind wieder einmal die Moralisten“ sowie die Palmer-Leserbriefe vom 14. und 17. Juli).

19.07.2018

Von Ursula Möhler, Tübingen

Sehr geehrter Herr Stegert,

selbstverständlich bleibt es Ihnen unbenommen, Boris Palmer für einen unfähigen und der deutschen Sprache nicht mächtigen OB zu halten und alles, was er sagt und tut, zu kritisieren.

Ich halte es jedoch nicht für akzeptabel, dass Sie Ihre Position als Chefredakteur dazu nutzen, immer wieder entweder selbst (wie in diesem „Übrigens“) Ihre Position im TAGBLATT darzustellen oder entsprechende Artikel anderer Journalisten zu lancieren. Zumal Sie sich auch auch diesmal an Begriffen abarbeiten, die Boris Palmer schon mehrfach klargestellt hat. Außerdem fehlt wohl vielen Lesern der Zusammenhang: Sie können nicht voraussetzen, dass sich alle TAGBLATT-Leser auf Facebook bewegen.

Ein Zitat des im Jahr 1995 verstorbenen, preisgekrönten ARD-Tagesthemen-Moderators Hanns Joachim Friedrichs zum Abschluss: „Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache.“