Abschied ohne Tore

Horst Hrubesch nahm nach dem letzten Spiel seiner langen und erfolgreichen Trainerkarriere jedes seiner „Mädels“ in den Arm. Die Mission der Trainer-Ikone bei den deutschen Fußballerinnen endete nach dem Startrekord mit sieben Siegen aus sieben Spielen zwar mit einem Remis – Hrubesch konnte mit dem 0:0 gegen Spanien aber bestens leben. Auch Wehmut wollte der 67 Jahre alten Kultcoach im Erfurter Dauerregen nicht aufkommen lassen.

„Ich hoffe, dass die Mädels den Weg weitergehen“, sagte Hrubesch zu seinem Abschied nach achtmonatiger Amtszeit: „Ich werde mit Freude verfolgen, was da jetzt rauskommt.“

Kapitänin Alexandra Popp ärgerte sich dagegen über das verpatzte Abschiedsgeschenk: „Wir haben uns das anders vorgestellt. Das macht den Abschied schon noch schlimmer. Wir haben ihm wirklich viel zu verdanken.“ Unter Hrubesch war das verunsicherte Team nach der Entlassung von Steffi Jones wieder aufgeblüht.

In Erfurt vor nur 3169 Zuschauern stoppte der spielstarke Gegner den deutschen Höhenflug. Nun übernimmt Martina Voss-Tecklenburg. Ihr Ziel: Die Olympiasiegerinnen bis zur WM im Sommer in Titelform bringen.

Drei Tage nach dem 5:2 gegen Italien fand die DFB-Elf gegen die technisch und taktisch versierten Spanierinnen zunächst wenig Zugriff. Vom Tempo-Fußball Marke Hrubesch war lange nichts zu sehen. Schiedsrichterin Tess Olofsson (Schweden) verwehrte Deutschland nach klarem Foulspiel von Spaniens Torfrau Dolores Gallardo an Johanna Elsig den fälligen Elfmeter (39.).

In seiner letzten Pausenansprache schien Hrubesch die richtigen Worte gefunden zu haben. Im zweiten Durchgang verschärften die Deutschen das Tempo und rissen Lücken in die spanische Abwehr. Ein Tor wollte aber nicht fallen. In der Schlussminute traf Carolin Simon lediglich die Torlatte. sid