Reutlingen

Neue App soll frühzeitig auf Änderungen des Krankheitsverlaufs hinweisen

Mit einer neuen App will die Fakultät Informatik der Hochschule Reutlingen die Diagnose und Therapie in der Medizin verbessern und kostengünstiger machen.

12.08.2022

Von ST

Darauf machte sie in einer Pressemitteilung aufmerksam. Dabei setzen die Informatiker um Professor Christian Thies auf die Nutzung von Fitnessarmbändern und Ohrensensoren. In einer ersten klinischen Studie, gemeinsam mit der Universitätsklinik Tübingen und dem Zentrum für Personalisierte Medizin Tübingen, soll die „bwHealthApp“ jetzt getestet werden.

An der praktischen Studie an der Uniklinik können sich freiwillig Patienten beteiligen, die mit einer Chemotherapie gegen Krebs behandelt werden und somit über einen längeren Zeitraum in Behandlung sind. Die Patienten erhalten für die Studie ein Fitnessarmband oder einen Ohrsensor, die kontinuierlich Puls und Körpertemperatur des Trägers messen. Sie werden über Bluetooth mit der App verbunden.

Die von den Informatikern entwickelte App empfängt so die Daten des jeweiligen Gerätes und speichert diese auf einem Server an der Hochschule, der speziell gesichert ist. Hierauf könne der behandelnde Arzt zur Auswertung direkt zugreifen. Zusätzlich können Patienten über die App regelmäßig Fragebögen zu ihrem Gesundheitszustand ausfüllen. Der Vorteil der App liege vor allem an der Langzeitbeobachtung der Patienten mit alltagstauglichen Geräten. Gibt es in den Daten an bestimmten Tagen oder zu einer bestimmten Uhrzeit Auffälligkeiten, ungewöhnlich hoher Puls oder eine leicht erhöhte Körpertemperatur, könnten diese frühzeitig auf eine Änderung des Krankheitsverlaufs hinweisen. Das Projekt wird finanziert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg.