Tübingen

Nein danke!

Samstags ist der Tü-Bus im Stadtgebiet Tübingen und (fast) allen Teilorten ab sofort kostenlos. Bei entsprechendem Zuspruch hofft OB Boris Palmer, den komplett ticketfreien Nahverkehr einführen zu können – mit einer Nahverkehrsabgabe von 15 Euro für jeden Tübinger über 18 Jahren („Umsteigen leicht gemacht“, 12. Februar).

14.02.2018

Von Alexander Stock, Tübingen

Mir hat es ob der Dreistigkeit, mit der sowohl der OB als auch der Verkehrs(verhinderungs)minister in die Geldbeutel der Bürger/innen greifen wollen, schier den Atem verschlagen.

Finanzierung des gar nicht umsonstigen ÖPNV durch Nahverkehrsabgabe? Noch mehr Abgaben? Die Reichen juckt das nicht, wahrscheinlich setzen sie das auch noch von der Steuer ab. Wen wird es also treffen? Wieder mal diejenigen, die eh nichts haben, die Armen, Arbeitslosen, Kleinverdiener, Alleinerziehenden, Rentner/innen, usw. Und die Ersparnis durch den gar nicht umsonstigen ÖPNV wird das nur in wenigen Fällen auffangen.

Finanzierung durch die Autofahrer/innen? Da gilt wieder das Gleiche.

Und die Autofahrer/innen sind sowieso schon mehrfach steuer- und abgabenbelastet, und jetzt das noch?

Mir stellt sich grundsätzlich die Frage, warum jemand (zum Beispiel ich), der/die den ÖPNV so gut wie gar nicht nutzt, für eben diesen bezahlen soll.

Der OB hat letztens beklagt, Tübingen würde in den Ruf einer autofeindlichen Stadt geraten. Tübingen hat diesen Ruf schon bundesweit, durch die Einführung der Finanzierung des gar nicht umsonstigen ÖPNV durch die Autofahrer/innen wird dieser Ruf der Autofeindlichkeit drastisch verstärk werden.

Aber beide Herren gehören der Partei der sogenannten „Grünen“ an, nicht wahr? Und es gibt da keinen Widerspruch aus der Partei und der Gemeinderatsfraktion?

„Grün“? Nein danke!