Tübingen · Weihnachtsspendenaktion
Negativ getestet: „Ihr könnt kommen!“
Zum Auftakt der kostenlosen Schnelltest auf dem Tübinger Marktplatz nutzten 76 Menschen das Angebot. Es soll als Spendenprojekt Teil der Tübinger Teststrategie werden. Auch kostenlose FFP-2 Masken werden verteilt.
Zum Auftakt des Weihnachtsspendenprojekts von Lisa Federle in Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz (dessen Präsidentin sie ist) nutzten nicht nur zahlreiche Medien die Möglichkeit über die neue Teststrategie der mittlerweile prominenten Notärztin zu berichten. Vor allem die Bürger, für die das Projekt schließlich gedacht ist, nahmen die kostenlosen Schnelltests dankbar an. Schon vor 16 Uhr hatten sich zahlreiche Menschen die Rathausgasse hinab angestellt, um einen Abstrich zu bekommen. Kurz nach 16 Uhr war die Schlange so lang, dass der Ordnungsdienst die Wartenden über den Marktplatz verteilen musste.
Schon vor Monaten, als die Infektionszahlen nach den Sommerferien wieder stiegen, hatte Federle die Idee, kostenlose Tests für Angehörige von alten Menschen oder Risikopatienten anzubieten. Ursprünglich sollten sie für Menschen mit wenig Geld gedacht sein, etwa Jugendliche, die Oma oder Opa besuchen wollen und sich die rund 40 Euro, die ein Schnelltest beim Arzt im Schnitt kostet, nicht dauernd leisten können. Seit klar ist, dass das Projekt Teil der Weihnachtsspendenaktion des SCHWÄBISCHEN TAGBLATTs ist, will Federle aber keine Begrenzungen machen. Denn auch, wer sich einen solchen Test leisten kann, komme oft nicht ohne weiteres an ihn ran. „Dann sollen sich die Menschen doch bei uns testen lassen und dem TAGBLATT dann eine Spende überweisen“, sagt sie. Zusätzlich zu den Tests werden bei dem Arztmobil kostenlos FFP-2 Masken an ältere Menschen verteilt.
Gemeint ist damit auch Dieter Thomas Kuhn, der Schlagersänger, der sagt: „Wenn die Lisa ruft, dann helfe ich. Sofort.“ Und „die Lisa“ hatte in Vorbereitung des Projekts bei Kuhn um Hilfe gebeten. Um die Aktion noch bekannter zu machen, hat Kuhn mit seinem Bandkollegen Philipp Feldtkeller ein Plakat entworfen, layoutet und gedruckt, das nun in Tübingen, Rottenburg und Mössingen aufgehängt werden soll. Wo das Arztmobil an welchen Tagen steht, ist täglich aus dem TAGBLATT zu erfahren. Denn nach dem großen Andrang am ersten Tag denkt Federle schon darüber nach, die Zeiten zu verlängern.
Wer bei den Schnelltests einen positiven Befund bekommt, kriegt das schriftlich und muss zur Sicherheit bei einem Arzt oder der Teststrecke am Festplatz einen PCR-Test machen. Hundertprozent sicher sind die Ergebnisse der Schnelltests aber nicht. Der US-Riese Abbott, dessen Antigentests Federle benutzt, nennt eine Trefferquote von 93,3 Prozent und eine Genauigkeit von 99,4 Prozent.
„Es ist halt auch nur eine Momentaufnahme“, sagt Peter Maak, der sich in der langen Schlange auf dem Marktplatz angestellt hat, um seinen 80-jährigen Bekannten besuchen zu können. „Das ist eine wirklich gute Aktion hier“, sagte er. Das findet auch der Dettenhäuser Bürgermeister Thomas Engesser, der Federle anrief, als er von dem Projekt erfuhr. „Wir wollen hier in Dettenhausen eine Außenstelle aufmachen“, sagt er. Damit sich alle Menschen im Ort ebenfalls testen lassen können.
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Zum Dossier: TAGBLATT-Spendenaktion 2020