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Natürliche Mittel, die ohne Suchtgefahr gegen Angstgefühle helfen

02.08.2021

Bild: Pixabay

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Angststörungen sind eine echte Volkskrankheit. Schätzungen zufolge leiden beinahe zehn Prozent aller Deutschen an einer mehr oder minder stark ausgeprägten Form dieses Problems. Häufig gehen übertrieben Nervosität und diffusive Angst mit einem hohen Stressniveau oder Depressionen einher. Viele Betroffene sind so stark beeinträchtigt, dass sie in Medikamenten Hilfe suchen. Besonders effektiv sind die sogenannten Benzodiazepine, die schnell wirken und sogar bei Panikattacken zuverlässig Abhilfe verschaffen. Allerdings haben sie auch einen gravierenden Nachteil: Bei längerer Einnahme haben sie ein außerordentlich großes Suchtpotential. Viele Angstpatienten möchten sie daher vermeiden. Eine Alternative können pflanzliche Mittel sein. Sie wirken zwar deutlich sanfter, bergen aber nicht die Gefahr einer Abhängigkeit.

CBD

CBD wird aus den Blüten des Nutzhanfs gewonnen und ist in der Form von CBD-Öl und Kapseln erhältlich. Es ähnelt in seiner Struktur menschlichen Botenstoffen, den sogenannten Cannabinoiden. Daher kann es viele Vorgänge im Gehirn und im Nervensystem beeinflussen. Diese Beschreibung auf cibdol.de erklärt, wie CBD mit verschiedenen Rezeptoren interagiert. Forscher der New York University School of Medicine fanden 2015 bei einer Literatursuche mehr als 40 Studien, die sich mit den Auswirkungen von CBD bei Nervosität und Angstgefühlen befassen. Sie bescheinigten dem Stoff erhebliches Potential und riefen zu weiterer Forschung auf. Bisher wurde CBD unter anderem auf seine Wirkung bei stressinduzierten Angststörungen, simulierten Panikattacken und zwanghaftes Verhalten getestet. Berichte über eine Abhängigkeit von CBD gibt es nicht.

Baldrian

Der Echte Baldrian ist eine der bekanntesten Heilpflanzen überhaupt. Er findet nicht nur in Europa, sondern auch in der traditionellen chinesischen Medizin seit Jahrtausenden Anwendung. Der Extrakt aus der Wurzel wird in der Form von Tabletten und Tinkturen verkauft. Für seine Wirkung sind verschiedene ätherische Öle und Alkaloide verantwortlich. Als Mechanismus wird eine Auswirkung auf den erregungshemmenden Botenstoff GABA vermutet. Es gibt eine Reihe von Studien, die eine positive Wirkung von Baldrian auf die Schlafqualität festgestellt haben. Auch für allgemeine Angststörungen gibt es vielversprechende Forschungsergebnisse. Gleichzeitig sind kaum Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bekannt. Ein Suchtpotential gibt es nicht.

Weihrauch

Weihrauch ist das getrocknete Harz von Bäumen der Gattung Boswellia, die in Afrika und Indien vorkommen. Er enthält das Terpen Incensol, das sich ähnlich wie Baldrian auf das GABA-System auswirkt. In Deutschland ist Weihrauch vor allem unter dem Namen Boswellia-Extrakt in Kapselform erhältlich. In Tierversuchen hat Incensol sowohl eine antidepressive als auch eine anxiolytische Wirkung. Klinische Studien gibt es bislang kaum, allerdings hat Weihrauch eine lange Tradition als Heilpflanze. Bei Studien zu seiner entzündungshemmenden Wirkung wies Weihrauch kaum Nebenwirkungen auf. Es ist daher anzunehmen, dass er ebenfalls ein sicheres Mittel bei Angststörungen ist. Wie stark seine Wirkung tatsächlich ist, ist allerdings unklar.

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Für CBD, Baldrian und Weihrauch gibt es jeweils mehrere Studien die auf eine Wirkung gegen Angststörungen hinweisen. Gleichzeitig sind diese Stoffe gut verträglich und führen im Gegensatz zu den Benzodiazepinen nicht zu einer Abhängigkeit. Sie eignen sich daher besser für eine langfristige Einnahme, auch wenn bei akuten Angstattacken pharmazeutische Medikamente immer noch das Mittel erster Wahl sind. Die Kosten für diese pflanzlichen Arzneimittel müssen Patienten allerdings selbst tragen: Sie werden von den Krankenkassen nicht erstattet.

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Erstellt:
02.08.2021, 09:30 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 39sec
zuletzt aktualisiert: 02.08.2021, 09:30 Uhr

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