Handball: Rhein-Neckar Löwen scheitern in Champions League an Zagreb

Nachlässigkeit übel bestraft

Die Rhein-Neckar Löwen versäumen es in der Handball-Königsklasse gegen Zagreb, vorzeitig alles klar zu machen. Das rächte sich bitter. Göppingen droht im EHF-Pokal ein deutsches Duell mit Magdeburg.

29.03.2016

Von DPA/SEB

Kim Ekdahl Du Rietz (Mitte) verspielte mit den Rhein- Neckar Löwen im Achtelfinal-Rückspiel gegen Zagreb die gute Ausgangslage. Foto: dpa

Kim Ekdahl Du Rietz (Mitte) verspielte mit den Rhein- Neckar Löwen im Achtelfinal-Rückspiel gegen Zagreb die gute Ausgangslage. Foto: dpa

Mannheim. Die bittere Heim-Pleite in der Champions League und das verpasste Viertelfinale gegen Topfavorit Paris St. Germain mussten die Rhein-Neckar Löwen erst mal verdauen. Nach dem unerwarteten 29:31 (15:13) gegen HC Zagreb versuchte Spielmacher Andy Schmid aber nach vorne zu schauen. "Wir hätten schon sehr gerne gegen Paris gespielt", sagte er. "Aber wir versinken jetzt nicht im Boden."

Schließlich gibt es für die Löwen noch Titelchancen im DHB-Pokal, wo man im Halbfinale auf Flensburg trifft, und in der Handball-Bundesliga. Mit acht Siegen in den verbleibenden acht Spielen sind die Nordbadener sicher Meister und müssen nicht auf das Torverhältnis schauen. "Wir haben es jetzt in der eigenen Hand", sagte Schmid und kündigte an: "Wir werden alles reinlegen, um die Schale zu holen."

Dieses Engagement fehlte gegen die Kroaten. So wurde aus der vermeintlich sicheren Angelegenheit nach dem 24:23 im Hinspiel zunächst eine Zitterpartie und dann eine unerwartete Niederlage. "Wir hatten eine Super-Ausgangslage", haderte Hendrik Pekeler angesichts einer 15:10-Führung nach 27 Minuten. Doch bis zum Seitenwechsel handelten sich die Löwen vor 10 521 Zuschauern einen 0:3-Lauf ein. Ein technischer Fehler, eine vergebene Chance, ein Offensivfoul - und schon hatte der kroatische Serienmeister den Anschluss hergestellt. "Der psychologische Vorteil lag beim Gegner", gab Kapitän Uwe Gensheimer zu.

Zagreb glaubte plötzlich an die Überraschung, während bei den Löwen die Abwehrprobleme größer wurden. Selbst eine 21:18-Führung (41. Minute) sorgte nicht für Ruhe - und urplötzlich gesellte sich zum Durcheinander in der Defensive auch noch eine Abschlussschwäche. "Wir hatten die große Chance im Gegenstoß durch Patrick Groetzki, auf 26:23 zu erhöhen", beklagte Trainer Nikolai Jacobsen den Pfostentreffer des Rechtsaußen. Vier Sekunden später verkürzte Zagreb auf 25:24, eine Minute später fiel der Ausgleich - dann nahm das Unheil erst richtig seinen Lauf.

Besser machte es die SG Flensburg-Handewitt. Die Norddeutschen stehen nach dem 31:30 (20:14) zuhause gegen Montpellier AHB im Viertelfinale. Das Hinspiel hatte das Team von Lubomir Vranjes mit 28:27 in Frankreich gewonnen. In der Runde der besten acht Teams trifft Flensburg auf den polnischen Meister KS Vive Kielce. Der THW Kiel hatte sich bereits zuvor gegen Pick Szeged (Ungarn) durchgesetzt und bekommt es nun mit dem FC Barcelona zu tun.

Im EHF-Pokal droht im Viertelfinale ein deutsches Duell. Der SC Magdeburg wurde dank des 39:22 (17:9) gegen Dinamo Bukarest (Rumänien) und des 24:24 von Granollers (Spanien) gegen Aalborg (Dänemark) Gruppenerster und trifft nun auf einen Zweiten. Möglicher Gegner ist Frisch Auf Göppingen, das durch den 40:31-Auswärtssieg bei den OCI-Lions Limburg hinter HBC Nantes als Gruppenzweiter ins Viertelfinale einzog. Die Auslosung findet heute um 14 Uhr statt.

Kurios: Da Nantes Gastgeber des Final-Four-Turniers ist, müssen die Franzosen gar nicht zum Viertelfinale antreten, sondern sind direkt für das Halbfinale in eigener Halle gesetzt. Deshalb finden auch nur drei Viertelfinal-Duelle mit Hin- und Rückspiel statt.