Tübingen · Fachkräftemangel

Erzieherinnen in Tübingen: Nach dem Zeugnis volles Gehalt

Die Stadt zahlt Erzieherinnen nach Abschluss der Ausbildung einen übertariflichen Bonus.

25.05.2023

Von lau

Zwischen Ausbildungsende und der Übernahme als Erzieherin klafft in Regel eine Lücke von einem Monat. Die Prüfungen sind im Juni/Juli, der Ausbildungsvertrag der Stadt läuft aber bis Ende August. Um pädagogische Fachkräfte zu gewinnen und zu halten, will die Stadt nun fertigen Absolventen, die nahtlos übernommen werden, nach der Zeugnisübergabe übertariflich bezahlen. Der Tübinger Gemeinderat stimmte vergangenen Montag einstimmig für diesen Bonus.

Der Differenzbetrag zwischen Ausbildungs-, beziehungsweise Praktikumsvergütung und der tariflichen Eingruppierung als Erzieher und Kinderpflegerin bedeutet für die ausgebildeten Fachkräfte in diesem Monat „ein Mehr von etwa 2500 Euro“, sagt Manfred Niewöhner, Fachbereichsleiter Bildung, Betreuung, Jugend und Sport. Bisher wurden die Absolventen im August wie während der Ausbildung bezahlt (rund 1100 Euro). Künftig starten sie nach dem Abschluss direkt mit Besoldungsstufe II (rund 3500 Euro). Für die Stadt bedeutet dies bei momentan 27 Azubis 67500 Euro. Bei den freien Trägern geht die Stadt von etwa 20 Auszubildenden und somit von rund 45000 Euro aus.

Im Gespräch war auch die Betreuungsrandzeiten in Kitas übertariflich zu vergüten. Nach der strukturellen Öffnungszeitenreduzierung wird in Tübingen lediglich das Kinderhaus Horemer in zwei Gruppen bis 17.30 Uhr offen haben. Um die langen Betreuungszeiten zu sichern und einen Anreiz für Erzieherinnen zu schaffen, sollte eine Zulage für Spätdienste bezahlt werden. An städtischen Kitas würde dafür jährlich rund 14000 Euro an zusätzlichen Kosten anfallen, bei den freien Trägern allerdings deutlich mehr. Die Stadt geht von 25 Gruppen aus, die nach 17 Uhr geöffnet haben und somit von einem Mehraufwand von rund 160000 Euro. Auch mit Blick auf die Gleichbehandlung städtischer Mitarbeiter nahm die Verwaltung die Empfehlung dieser Sonderzahlungen wieder zurück.

Ein Ergänzungsantrag der Linken machte sich für die Bezahlung der Spätdienste stark. Er fiel bei neun Ja-Stimmen (Linke, SPD, Fraktion) durch.

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Erstellt:
25.05.2023, 18:05 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 56sec
zuletzt aktualisiert: 25.05.2023, 18:05 Uhr

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