Pandemie

Museen: Raus aus dem Lockdown

Die meisten Häuser haben viel Platz und Aufsichtspersonal. Nun preschen einige mit neuen Vorschlägen vor.

27.01.2021

Von DPA

Geschlossen: die Staatsgalerie Stuttgart. Foto: Norbert Försterling/dpa

Geschlossen: die Staatsgalerie Stuttgart. Foto: Norbert Försterling/dpa

Berlin. Die Kunstmuseen in Deutschland wollen schneller raus aus dem Lockdown. Mit einem Brief an die Kulturverantwortlichen von Bund und Ländern haben sich die Leitungen führender Häuser für eine Öffnung der Museen stark gemacht. „Unsere Sorge gilt der Eindämmung der Pandemie, zugleich aber auch einer dem jeweiligen Verlauf von Corona angepassten Wiedereröffnung der Museen“, heißt es in dem Schreiben an Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) sowie ihre Länderkolleginnen und -kollegen.

„Die Museen haben schon nach der Phase des ersten Lockdowns ihre Häuser mit großer Sorgfalt der neuen Situation angepasst“, schreiben die Verantwortlichen. Museen seien sichere Orte, in denen Hygienemaßnahmen strikt befolgt und „wie an keinem anderen öffentlichen Ort“ überwacht würden. Die meisten Museen verfügten über eine ausgefeilte Klimatechnik und Raumkapazitäten, die Bewegungsabläufe nach Distanzgebot steuern und entzerren könnten.

Museen könnten „für den Hunger auf Kultur ein Angebot machen, ohne die gesellschaftliche Solidarität in Frage zu stellen“. Dazu zählen aus Sicht der Leitungen etwa das schrittweise Herauffahren der Museen durch Bildungs- und Lernangebote für Schulen und zunehmend mögliche Individualbesuche. Schulklassen sollten unabhängig von Individualbesuchern in die Museen kommen können. Die Museen versprechen sich so „mehr Gerechtigkeit“ und „eine kulturelle Grundversorgung“.

Unterzeichnet ist das Schreiben „sicher auch im Sinne weiterer Direktorinnen und Direktoren deutscher Kunstmuseen“ von mehr als 50 Museumsspitzen, darunter Michael Eissenhauer (Staatliche Museen zu Berlin), Marion Ackermann (Staatliche Kunstsammlungen Dresden), Yilmaz Dziewior (Museum Ludwig, Köln), Eva Kraus (Bundeskunsthalle, Bonn), Bernhard Maaz (Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München), Susanne Gaensheimer (Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen), Christiane Lange (Staatsgalerie Stuttgart) und Philipp Demandt (Städel Museum, Frankfurt). dpa