Motorrad: Stefan Bradl übt Selbstkritik

Der frühere Moto2-Weltmeister Stefan Bradl hat angesichts seines bevorstehenden Abschieds aus der Königsklasse MotoGP Selbstkritik geübt.

04.08.2016

Von sid

Klare Worte: Stefan Bradl. Foto: dpa

Klare Worte: Stefan Bradl. Foto: dpa

Zahling. Der frühere Moto2-Weltmeister Stefan Bradl hat nach seinem angekündigten Wechsel in die Superbike-WM deutliche Worte gefunden. „Damit muss ich nun leben, ich suche da auch keine Ausreden. Ich war bei manchen Rennen einfach nicht gut genug“, sagte der 26-Jährige in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

„Natürlich hätte ich selbst noch mehr tun können. Ich hätte vielleicht noch härter trainieren sollen, noch mehr mit den Technikern ins Detail gehen sollen, noch verbissener sein können“, erklärte er: „Dabei war es nicht so, dass ich wenig gegeben hätte, aber mehr geht immer. Doch das ist Vergangenheit, ich kann es nicht mehr ändern.“

Er freue sich auf sein Engagement für das Honda-Werksteam in der Superbike-WM, „aber der Abschied aus der MotoGP fällt mir alles andere als leicht. Dort zu fahren, das war immer mein Traum. Den habe ich mir erfüllt, nun geht er bald zu Ende. Das ist schon ein mulmiges Gefühl. Aber das Leben geht weiter – und meine Karriere auch.“

Der Reiz, in der MotoGP zu bleiben, sei „mit den Angeboten, die ich hatte, nicht mehr so groß“ gewesen, gestand Bradl aber ein: „Als Aprilia ankündigte, meinen Vertrag nicht zu verlängern, waren die meisten Plätze bei den Teams schon vergeben, da bin ich ein bisschen durch den Rost gefallen.“ Und er wollte „nicht um jeden Preis in der MotoGP bleiben, denn ich muss ja auch Leistung bringen.“ In der Superbike-WM wolle er „auf jeden Fall unter die fünf kommen. Aber das ist nicht selbstverständlich. Es ist nicht so, dass ich von der MotoGP absteige und die Serie mal eben so ein bisschen aufräume.“

Sorgen macht sich der derzeit einzige deutsche MotoGP-Pilot über die Zukunft des deutschen Motorradsports: „Wir haben nicht einmal mehr Talente, die aufsteigen in die Weltmeisterschaft. Das ist eine gefährliche Entwicklung.“