Militär

Moskau droht: Nato-Beitritt hätte Konsequenzen

Schweden und Finnland wollen in das Bündnis aufgenommen werden. Stimmen aus dem Kreml bezeichnen den Schritt als „schwerwiegenden Fehler“.

17.05.2022

Von afp/dpa

Berlin. Eine Aufnahme Finnlands und Schwedens in die Nato sei ein „schwerwiegenden Fehler mit weitreichenden Folgen“, sagte Russlands Vize-Außenminister Sergej Rjabkow am Montag. Die militärischen Spannungen würden dadurch zunehmen, warnte Rjabkow der Agentur Interfax zufolge. An die Adresse der beiden skandinavischen Länder fügte er hinzu: „Sie sollten keinerlei Illusionen haben, dass wir uns damit einfach abfinden.“ Sollte die Nato Russland als eine „unmittelbare Bedrohung“ einschätzen, dann „werden wir für sie eine solch unmittelbare Bedrohung erschaffen, um dieser Bewertung gerecht zu werden“, fügte Rjabkow hinzu.

Schweden hat am Montag angekündigt, als Reaktion auf den russischen Krieg gegen die Ukraine die Nato-Mitgliedschaft zu beantragen. Ministerpräsidentin Magdalena Andersson sagte nach den Gesprächen in Stockholm, ihre Regierung habe beschlossen, die Allianz offiziell über den Beitrittswunsch in Kenntnis zu setzen. Zuvor hatte bereits die finnische Regierung den Beitrittsgesuch offiziell beschlossen.

Davor warnt Kremlsprecher Dmitri Peskow: „Das ist eine ernste Angelegenheit. Das ist eine Angelegenheit, die uns Sorgen macht, und wir werden sehr aufmerksam verfolgen, welche Folgen ein Nato-Beitritt von Finnland und Schweden mit Blick auf unsere Sicherheit (...) haben wird.“ Zuvor hatte bereits Präsident Wladimir Putin in einem Telefonat mit Finnlands Staatschef Sauli Niinistö von einem Fehler Helsinkis gesprochen. Von seinem Land gehe keine Bedrohung aus. Russland und Finnland teilen eine 1300 Kilometer lange Grenze. Die Pläne für eine Nato-Mitgliedschaft hängen stark mit Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine zusammen.

Für Schweden markiert die Entscheidung zum Nato-Beitritt wie für Finnland nach jahrzehntelanger Bündnisneutralität eine Zäsur. In beiden Ländern galt ein Beitritt zu dem Militärbündnis lange Zeit als undenkbar, der Krieg gegen die Ukraine führte zu einem Umdenken. dpa/afp

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