Halloween

Monster, Mumien und Mörderpuppen: Grusel-Museen rund um den Globus

Ob Parasiten in Tokio, Henkerwerkzeuge in Sissach oder Yeti-Fäkalien in Portland: Rund um den Globus haben sich Museen grausigen Themen verschrieben.

27.10.2021

Von dpa

Das „Transilvania Museo-Cafeteria“ zeigt Wachsfiguren aus bekannten Horrorfilmen.  Foto: Clara Margais/dpa

Das „Transilvania Museo-Cafeteria“ zeigt Wachsfiguren aus bekannten Horrorfilmen. Foto: Clara Margais/dpa

Bangkok. Halloween, das steht nicht nur für geschnitzte Kürbisse, sondern vor allem für Monster, Zombies, Skelette und jeden erdenklichen Horror. Aber auch Museen in aller Welt haben sich allerlei schaurigen Themen verschrieben, die nicht nur zu Allerheiligen für Grusel sorgen. Ein Überblick:

Japan: Glitschige Würmer, Parasiten in kranken Gedärmen – schon die bloße Vorstellung lässt so manchen erschaudern. In Japan widmet sich ein ganzes Museum der schaurig-faszinierenden Welt der Schmarotzer. „Wir haben hier rund 300 Exemplare von Parasiten ausgestellt“, erzählt Museums-Direktor Toshiaki Kuramochi mit ernster Miene. Das „Meguro Parasitological Museum“ in Tokio hat sich der Erforschung von und Aufklärung über die Verbreitung von Parasiten und Tropenkrankheiten verschrieben. Der japanische Arzt Satoru Kamegai hatte es im Jahr 1953 mit eigenen Mitteln gegründet – heute finanziert es sich aus Spenden.

Spanien: Im beliebten Urlaubsland gibt es gleich mehrere Ausstellungshäuser, deren Besuch ängstlichen Gemütern Alpträume bereiten kann. Das berühmteste Horror-Haus ist wohl das nur dunkel beleuchtete „Haus des Grauens und des Fantastischen“ in Cádiz, wo furchterregende Figuren, Bilder, Plakate und Zeitungsberichte zu sehen sind. Es geht um Monster, Dämonen, Außerirdische und zähnefletschende Tiergestalten, die in Geschichten vorkommen, die man sich in der Küstenstadt seit Jahrhunderten erzählt – und die so mancher Einwohner heute noch für echt hält. Aber auch auf Mallorca kommen Gruselfans auf ihre Kosten. Das Themenrestaurant „Transilvania Museo-Cafetería“ in Palma beherbergt ein echtes Museum mit zahlreichen Wachsfiguren aus bekannten Horrorfilmen.

Schweiz: An einen Balken gefesselt, um den Hals ein halbrundes Metallband, durch das von hinten eine dicker Stahldorn Richtung Hals getrieben wird: Zum Tode Verurteilte starben noch bis in die 1970er Jahre in Spanien in solchen Würgegalgen. Ein Original davon steht im schweizerischen Henkermuseum in Sissach südwestlich von Basel. „Im besten Fall kam der Tod durch Genickbruch, sonst langsam durch Erwürgen“, sagt Museumsdirektor Guido Varesi. Unter den 400 Ausstellungsstücken sind Hinrichtungs- und Foltergegenstände, darunter das Original-Richtschwert, mit dem 1782 die letzte Frau in Europa als Hexe hingerichtet wurde, die Schweizerin Anna Göldin.

USA: In Fort Mitchell im US-Staat Kentucky gibt es eine höchst obskure Ausstellung: Das Vent Haven Museum zeigt Bauchredner-Puppen. Für einige vielleicht nicht per se gruselig, aber die rund 900 Puppen haben teils bizarre Fratzen und weit aufgerissene Augen. Nach eigenen Angaben ist es das einzige Bauchredner-Puppen-Museum dieser Art weltweit. Im International Cryptozoology Museum in Portland im US-Bundesstaat Maine sind Monster und andere Tiere zu bestaunen, deren Existenz gar nicht bewiesen ist. Das Museum wirbt mit angeblichen Haarproben der Mythosfiguren Bigfoot oder Yowie. Auch Fäkalien eines kleinen Yetis können begutachtet werden.

Niederlande: Die Strafinstrumente des Mittelalters treiben einem bis heute noch Schauer über den Rücken. Das kleine private Amsterdamer Foltermuseum zeigt etwa 40 Folterwerkzeuge, die einst in Europa eingesetzt wurden. Die Exponate sind Nachbildungen, aber dennoch schaurig. Besucher sehen Werkzeuge aus Holz und Metall, die grausamste Schmerzen und Wunden zufügen konnten, darunter Zwingen, Hammer und Daumenschrauben. Oder die Streckbank, auf der Menschen zur Aussage gezwungen werden sollten. Oder den Inquisitionsstuhl, der vermeintlichen Sündern Bekenntnisse entlocken sollte. Manchem mag da das scharfe Beil des Henkers wie eine Erlösung vorkommen.

Italien: Die Kapuzinergruft in der Kirche Santa Maria della Concezione hat hingegen keine Nachbildungen, sondern unzählige echte Gebeine im Angebot. In der Krypta werden die Überreste von etwa 4000 Kapuzinermönchen aufbewahrt – und ganz offen gezeigt: Verzierungen aus menschlichen Knochen, Hunderte von Totenköpfen, komplett erhaltene Skelette in den ordenstypischen braunen Roben oder das Skelett eines Kindes mit eines Sense in der Hand – auch diese aus Knochen. „So wie ihr seid, waren wir einmal; so wie wir jetzt sind, werdet ihr einmal sein“, lautet die Botschaft an die Besucher.

Info: Auch in Deutschland etabliert

Längst ist Halloween, das lange vor allem in den USA gefeiert wurde, auch bei uns ein großes Ereignis: Kinder und Erwachsene suchen sich gruselige Kostüme aus, mit denen sie dann am Abend des 31. Oktober Nachbarn und Freunde erschrecken können. Vampire, Geister, Monster – der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.