Fohlen erspielen sich Respekt

Mönchengladbach stolz auf Leistung beim Königsklassen-Debüt

Bei Borussia Mönchengladbach wich die Enttäuschung über das bittere Europapokal-Aus schnell dem Stolz auf das Geleistete. Das gute Gefühl nehmen die Fohlen mit in die Bundesliga und den DFB-Pokal.

10.12.2015

Von SID

"Jawoll, wir können das!" - Raffael (links) feiert in Manchester sein Tor mit den Gladbacher Teamkollegen. Foto: afp

"Jawoll, wir können das!" - Raffael (links) feiert in Manchester sein Tor mit den Gladbacher Teamkollegen. Foto: afp

Manchester. Als kurz vor Mitternacht der erste Frust über das Europapokal-Aus verflogen war, machte sich bei Borussia Mönchengladbach doch noch ein wenig Stolz breit. "Wir ärgern uns wie Sau. Aber wir haben eine tolle Serie gespielt", sagte Sportdirektor Max Eberl nach dem bitteren 2:4 (2:1) bei Manchester City und fügte mit fester Stimme an: "Ich bleibe dabei: Borussia hat den deutschen Fußball in der Champions League eindrucksvoll vertreten." In Manchester galt das vor allem für die erste Halbzeit. "Ich musste mich kneifen", sagte Eberl, Gladbach habe den englischen Vizemeister "auswärts an die Wand gespielt". Die 2:1-Führung hielt allerdings nur bis zur 80. Minute. Als fast zeitgleich zum Ausgleich auch noch die Nachricht vom 1:0 des FC Sevilla gegen Juventus Turin die Runde machte, brach die Borussia in sich zusammen.

"Als das 2:2 gefallen ist und wir gehört haben, dass Sevilla führt, war es leider vorbei", sagte Julian Korb. Der Torschütze zum 1:1 bewertete Borussias Debüt-Saison in der Königsklasse insgesamt dennoch als großen Erfolg. "Ich glaube, dass wir uns bei den Gegnern ein bisschen Respekt erspielt haben. Vorher kannten die uns doch gar nicht alle", sagte Korb. Fest steht, dass die Borussia auf den Geschmack gekommen ist - und Lust auf mehr hat. "Das Spiel heute war auf jeden Fall ein Anreiz, nächstes Jahr wieder mitzuspielen", sagte Fabian Johnson. Eine erneute Teilnahme an der Champions League ist durchaus möglich, aktuell hat Gladbach als Bundesliga-Dritter sogar mehr Punkte auf dem Konto als zum gleichen Zeitpunkt in der vergangenen Saison.

Umso wichtiger wird nun die kommende Aufgabe beim direkten Konkurrenten Bayer Leverkusen. Bis Samstag will die Borussia das Europapokal-Aus abgehakt haben. "Die Spieler sollen sich ärgern und auch enttäuscht sein, klar", sagte Eberl: "Aber das werden sie morgen oder übermorgen verbacken haben und dann hoffentlich wieder mit breiter Brust versuchen, in Leverkusen Punkte einzufahren." Die Mannschaft jedenfalls versprach, die Konzentration von nun an ganz auf die Bundesliga zu richten. "Wir geben weiter Vollgas. Wenn wir so wie in Manchester auch in der Liga spielen, ist es schwer, gegen uns zu verteidigen", sagte Havard Nordtveit.

Zudem ist die Borussia auch im DFB-Pokal noch vertreten, kommende Woche reist Werder Bremen an den Niederrhein. Max Eberl jedenfalls sieht keine Anzeichen dafür, dass die Enttäuschung aus Manchester der Mannschaft bis zur Winterpause "in der Wäsche hängen" könnte. "Sie sollen das, was sie hier gezeigt haben, auch in den letzten drei Spielen zeigen", sagte Borussias Sportdirektor und ließ wieder den Stolz über die Enttäuschung triumphieren: "Das wäre für uns der tolle Abschluss einer ereignisreichen, aber doch sehr erfolgreichen Hinrunde."

Zum Artikel

Erstellt:
10.12.2015, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 23sec
zuletzt aktualisiert: 10.12.2015, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Sie möchten diesen Inhalt nutzen? Bitte beachten Sie unsere Hinweise zur Lizenzierung.

Push aufs Handy

Die wichtigsten Nachrichten direkt aufs Smartphone: Installieren Sie die Tagblatt-App für iOS oder für Android und erhalten Sie Push-Meldungen über die wichtigsten Ereignisse und interessantesten Themen aus der Region Tübingen.

Newsletter


In Ihrem Benutzerprofil können Sie Ihre abonnierten Newsletter verwalten. Dazu müssen Sie jedoch registriert und angemeldet sein. Für alle Tagblatt-Newsletter können Sie sich aber bei tagblatt.de/newsletter auch ohne Registrierung anmelden.
Das Tagblatt in den Sozialen Netzen
    
Faceboook      Instagram      Twitter      Facebook Sport