Internet

Möglichst schnelles Netz für Nehren

Nehren musste sich vor fünf Jahren selbst mit Internet versorgen, nun soll die weitere Planung finanziert werden.

21.12.2017

Von jon

Der Breitbandausbau für die Gemeinde ist in Nehren wie in vielen anderen kleinen Gemeinden ein Dauerthema. Der Ort hat seit dem Jahr 2012 schnelles Internet. Der Anschluss wurde seinerzeit möglich durch die Sammlung privaten Geldes unter den Bürgern sowie die Unterstützung des Fraunhofer-Institutes. Die Telekom hatte damals den Ausbau aus Kostengründen nicht in die Hand nehmen wollen, sprach zu dem Zeitpunkt von einer „Wirtschaftlichkeitslücke“.

Breitbandversorgung, sagt Nehrens Bürgermeister Egon Betz, sei nicht Sache der Kommunen. Zuständig sei der Bund und der sogenannte freie Markt. Diese Zuständigkeiten funktionierten in Deutschland allerdings nicht überall. Gemeinden stecken deshalb oft viel Geld in den Aufbau eigener Netze. Durch die Nehrener Initiative ist seither auf 60 Prozent des Gemeindegebiets Wahlmöglichkeit zwischen Kabelanschlüssen verschiedener Anbieter gegeben. Bei VDSL liegt die maximale Geschwindigkeit bei 50 Megabit. Bei Kabelanschluss geht es schneller. Besonders die Anwohner im nördlichen Bereich mit dem weitesten Weg zu den Anschlüssen leiden unter der Langsamkeit, wie Betz sagte.

Gute Versorgung in neuem Gebiet

Die Firmen Telekom und Unity Media haben im Neubaugebiet Ehrenberg II Glasfaser bis zum Hausanschluss verlegt. „Bestes Wohngebiet mit zukunftssicherer Technologie“, wirbt Betz für die lukrativen Grundstücke. Zusätzlich wolle die Telekom innerhalb der nächsten zwei Jahre „Super-Vectoring“ ausbauen, mit dem Geschwindigkeiten bis 200 Megabit möglich werden. Deshalb sei es wichtig, die Wege zu den Verteilerkästen zu verkürzen. Vorsorglich legt die Gemeinde schon mal Leerrohre bei Tiefbauarbeiten, jedoch nicht systematisch. Deshalb schlägt die Verwaltung vor, eine eigene Breitbandplanung zu erstellen, um die Infrastruktur der Unternehmen und die Leerrohrlagen der Gemeinde aufeinander abzustimmen, um Querungen und Verbindungen zielgenau planen zu können. Das kostet 50 000 Euro, der Bund fördert zu 100 Prozent. Einstimmiger Beschluss: Antrag stellen.