17-Jähriger in Haft

Mit gefährlichen Kräutermischungen gedealt

Wegen des Verdachts mehrerer Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, gefährlicher Körperverletzung und unterlassener Hilfeleistung ermittelt die Staatsanwaltschaft Tübingen gegen einen 17-Jährigen aus Reutlingen.

04.03.2016

Von ST

Reutlingen. Der als Intensivtäter wegen Gewalt- und Drogendelikte bereits einschlägig bekannte Reutlinger befindet sich mittlerweile in Haft. Seit dem Frühjahr vergangenen Jahres kam es im Stadtgebiet Reutlingen, insbesondere am Zentralen Omnibusbahnhof und im Bereich des Jugendcafés, immer wieder zu medizinischen Notfällen, nachdem Jugendliche sogenannte Kräutermischungen konsumiert hatten.

Ermittlungen führten die Rauschgiftfahnder nun auf den 17-Jährigen. Dieser soll Kräutermischungen an Jugendliche und junge Erwachsene abgegeben haben, ohne sie über die lebensgefährlichen Inhaltsstoffe oder deren Wirkung aufzuklären.

So soll er im November einem 19-Jährigen einen Joint mit Kräutermischung gegeben haben, nachdem ihn dieser um eine Zigarette gebeten hatte. Nach einem einzigen Zug traten bei dem 19-Jährigen Kopfschmerzen und Schwindel auf. Als er unmittelbar darauf bewusstlos zusammenbrach, soll ihn der Jugendliche ausgelacht haben, dann flüchtete er.

Im Dezember soll er einem 15-Jährigen ebenfalls eine Zigarette angeboten haben. Als dieser ein paar Mal an der versetzten Zigarette zog, brach er bewusstlos zusammen. Weiter steht der 17-Jährige im dringenden Verdacht, im Februar im Jugendcafé einer 15-Jährigen einen mit einer Kräutermischung versetzten Joint gegeben zu haben. Nach nur einem Zug an dem Joint musste sich die Jugendliche übergeben und brach zusammen. Sie kam mit lebensbedrohlichen Vergiftungserscheinungen in die Kinderklinik.

Die Ermittler nahmen den 17-Jährigen am Freitagmorgen fest. Er wurde in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.