FC Bayern München

Mit einem Bein im Viertelfinale

Das Star-Team von Jupp Heynckes kanzelt Besiktas Istanbul am Ende noch klar mit 5:0 ab. Müller und Lewandowski feiern je zwei Treffer.

21.02.2018

Von GEROLD KNEHR

Aufregung im Besiktas-Strafraum: Thomas Müller eröffnet beim 5:0 den Torreigen  die Spieler Istanbuls reklamieren Abseits. Vergebens  selbst der Torrichter hat nichts zu beanstanden. Foto: Matthias Balk/dpa

Aufregung im Besiktas-Strafraum: Thomas Müller eröffnet beim 5:0 den Torreigen die Spieler Istanbuls reklamieren Abseits. Vergebens selbst der Torrichter hat nichts zu beanstanden. Foto: Matthias Balk/dpa

Nach. Wie in all den Jahren zuvor kann der FC Bayern wieder für das Viertelfinale der Champions League planen. Im Achtelfinal-Hinspiel kamen die Münchner zu einem klaren 5:0 gegen Besiktas Istanbul.

Angesichts des Luxuskaders des FC Bayern hatte Trainer Jupp Heynckes die undankbare Aufgabe, sechs Nationalspieler auf die Ersatzbank und drei auf die Tribüne setzen zu müssen – wohl wissend, dass die Champions League ein Wettbewerb ist, „auf den man einfach hinfiebert.“ Doch die „heißen“ Arjen Robben (96 Länderspiele), Franck Ribery (81), Niklas Süle (8), Sandro Wagner (7), Corentin Tolisso (5) und Rafinha (4) saßen beim Anpfiff nur auf der Ersatzbank, Thiago (25), Sebastian Rudy (24) und Juan Bernat (7) fanden sich gar auf der Tribüne der Allianz Arena wieder. Neun hochkarätige Spieler, die parallel zur Champions League eine Art Mini-WM hätten austragen können.

Ihre Kollegen auf dem vom Schneerieseln nassfeuchten Grün hatten gegen die Türken zunächst keinen leichten Stand. Das routinierte Besiktas-Team erwies sich in der ersten Viertelstunde keineswegs als das scheinbar gute Los, wie viele dachten, sondern erwies sich als schwer zu bespielendes, ausgebuffte Team.

74 Minuten in Überzahl

In der 16. Minute schien sich das Blatt zu wenden. Nach einem schlimmen Fehlpass von Besiktas-Kapitän Hutchinson konnte sein Mitspieler Domagoi Vida gegen den heranstürmenden Thomas Müller nur per Notbremse retten – die Rote Karte gegen Vida war unstrittig.

In der Folge dominierten die Münchner die Begegnung und kamen auch zu etlichen Torgelegenheiten. Einen Kopfball von Mats Hummels wehrte Torhüter Fabri zur Ecke ab (30.), ein Schuss von David Alaba wurde von einem türkischen Bein ebenfalls dorthin abgefälscht (34.). Doch richtig zwingend war das Bayern-Spiel nicht. Sie mussten auf der Hut sein, denn auch die zehn verbliebenen Türken sorgten für gelegentliche Nadelstiche.

Kurz vor der Halbzeit war es dann doch zu weit. Der flinke Kingsley Coman, der den Vorzug vor Ribery erhalten hatte, setzte sich auf der linken Seite durch. Über David Alaba kam der Ball zu Müller, der mit seinem staksigen Bein den Ball irgendwie aus der Drehung traf und die 1:0-Halbzeitführung markierte.

Der zweite Durchgang begann mit zwei Knallern. Erst hatte Robert Lewandowski mit einem Pfostentreffer Pech (50.). Drei Minuten später machte es Kingsley Coman besser, der per Volleyschuss aus acht Metern ins Netz traf. Das 2:0 war Ausdruck des nun strukturierteren Spiels der Gastgeber, für die seit der 44. Minute Arjen Robben anstelle des angeknockten James spielte. Ribery und Tolisso durften in der Schlussphase noch mitspielen.

In der 66. Minute war die Entscheidung endgültig gefallen. Nach einer Flanke von Joshua Kimmich war wieder der heißgelaufene Müller zur Stelle. Er erzielte aus kurzer Distanz seinen zweiten Treffer zum 3:0.

Nachlegen, dabei aber nicht allzu ungestüm werden und sich kein Gegentor einfangen, das die Aufgabe im Achtelfinal-Rückspiel am 14. März in Istanbul erschwert hätte – das war fortan die Aufgabe der Münchner. Die wurde recht routiniert erledigt. Es brannte nicht mehr viel an. Im Gegenteil, Robert Lewandowski gelang noch das 4:0 (79.) und 5:0 (88.). Am Ende wurden die Gastgeber nicht mehr gefordert als in der Bundesliga.