Tübingen

Mit dem Zeigefinger

Die Tübinger Innenstadt verkomme zu einem Vergnügungspark, kritisierte Gerhard Oberlin.

09.06.2023

Von Stefan Schäfer, Tübingen

Sehr geehrter Herr Oberlin,
Sie schreiben in Ihrem Leserbrief vom 7. Juni 2023:  „Wer kann, geht, und mit dem Applaus der Besucher, denen eine Kulissenstadt offenbar lieber ist als eine von Bürgern bewohnte Stadtkulisse.“

Sollte das etwa bedeuten, dass Sie endlich gehen und den Bürgern in dieser Stadt zugestehen, dass sie so leben können, wie sie das möchten, ohne dass jemand wie Sie, Herr Oberlin, ständig mit dem erhobenen Zeigefinger darüber wacht?

Falls Sie nicht gehen, ersparen Sie mir, den Menschen, die einfach ihre Freizeit genießen wollen, den Gastronomen, die davon leben, dem Ordnungsamt, das sich um die wirklich schweren Fälle kümmern soll, der Polizei, die wichtige Dinge tut, und dem Bürgermeister, von dem keiner so genau weiß, was er tut, Ihre Briefe, Leserbriefe, Anrufe und Anzeigen.

Vielleicht findet sich ja ein ruhigerer Platz für Sie irgendwo im Schwarzwald oder auf der schwäbischen Alb. Der Applaus von uns allen wird Ihnen dann auf jeden Fall gewiss sein! (…)