Tübingen · Tierrechte

Mit dem Rad gegen das Schlachten

Genau 502 Kilometer fuhr der Tübinger Wissenschaftler Thilo Hagendorff am vergangenen Wochenende mit dem Rad, am Stück und mit hohem Tempo. Jeder Meter davon stand für zehn getötete Tiere in baden-württembergischen Schlachthäusern.

26.08.2020

Von ST

Der Tübinger Wissenschaftler, Rennradfahrer und Tierrechtsaktivist Thilo Hagendorff, hier bei einer früheren Aktion im Oktober 2019. Archivbild: Ulmer

Der Tübinger Wissenschaftler, Rennradfahrer und Tierrechtsaktivist Thilo Hagendorff, hier bei einer früheren Aktion im Oktober 2019. Archivbild: Ulmer

Hagendorff ist nämlich Mitglied des Tübinger Tierrechtsvereins Act for Animals. Laut Statistischem Landesamt wurden im vergangenen Jahr in Baden-Württemberg 5 015 825 Tiere (ohne Vögel wie Hühner und Puten) geschlachtet. Darauf wollte Hagendorff mit seiner Aktion hinweisen. Act for Animals möchte auch auf das Schicksal der in den Betrieben arbeitenden Menschen aufmerksam machen. Diese sind nicht zuletzt durch den Tönnies-Skandal oder den Schlachtskandal in Tauberbischofsheim ans Licht der Öffentlichkeit geraten. Daneben stehen weitere Firmen, die dieselben Praktiken betreiben.

Aufgezeichnet wurde die Fahrt mit einem GPS-Gerät. Die Strecke führte dabei von Tübingen über Rottweil, Villingen-Schwenningen, Tuttlingen, Mengen, Ulm, Aalen, Schwäbisch Gmünd und Nürtingen zurück nach Tübingen. Hagendorff arbeitet als KI-Forscher an der Uni Tübingen und zählt als Rennfahrer zur süddeutschen Radrennszene. Er will mit dem Ultraradmarathon für einen Lebensstil und eine Ernährung werben, die ohne Schlachten auskommen.