Ammerbuch · Zug
Mit dem Bus auf Feldwegen unterwegs
Mit dem Schienenersatzverkehr auf der Ammertalbahn wird es in Altingen eng.
Der Grund ist das Zusammentreffen zweier Großbaustellen: Zum einen legt der auf Teilstrecken zweigleisige Ausbau und die Elektrifizierung der Ammertalbahn die Züge zwischen Herrenberg und Altingen in dieser Zeit komplett lahm, was einen Schienenersatzverkehr mit Bussen nötig macht. Zum anderen wird die Kreisstraße zwischen dem Ammerbucher Ortsteil Altingen und dem Herrenberger Ortsteil Kayh saniert. Der direkte Weg von Altingen auf der K 6917 zur Bundesstraße B 296 ist damit abgeschnitten.
Aus Sicht des Tübinger Landratsamtes und des dort angesiedelten Zweckverbands für den ÖPNV im Ammertal bleibt also nur die Lösung, die Ersatzbusse in Altingen auf der Verlängerung der Schönbuchstraße über den Feldweg zur Bundesstraße zu schicken. Nur die Schnellbusse, die auf ihrem Weg zwischen Herrenberg und Tübingen nicht alle Orte anfahren, nehmen den direkten Weg über die Bundesstraße. Die Schüler aber zum Beispiel, die von Altingen in die Ammerbucher Gemeinschaftsschule nach Entringen gehen, werden auf dem Feldweg transportiert. Zum Einsatz sollen Gelenkbusse kommen.
Altingens Ortsvorsteher Dietmar Hammer ist alles andere als begeistert von dieser Lösung. Die Nachricht habe ihn „schon etwas nervös gemacht“, sagt er. Der Haldenweg als landwirtschaftliche Nutzstraße sei „ziemlich eng“ und wird neben Landwirten mit ihren großen Maschinen auch von Radfahrern häufig benutzt. Dass das Sträßchen jetzt auch noch von großen Bussen befahren wird, hält er für problematisch: „Da darf nichts entgegenkommen.“
Doch das wird sich nicht vermeiden lassen. Schließlich fällt die Sperrung der Ammertalbahn voll in die im Juli und August anstehende Erntezeit. Mit den Landwirten ist die Busersatzroute nach Hammers Wissen nicht abgesprochen. Allerdings, so räumt der Ortsvorsteher ein, sieht er „jetzt keine Alternative“ zu der Lösung. Immerhin: Das Tübinger Landratsamt will „Achtung Busverkehr“-Schilder entlang des Feldwegs aufstellen, um Radfahrer und andere Nutzer vorzuwarnen.