Ammerbuch · Zug

Mit dem Bus auf Feldwegen unterwegs

Mit dem Schienenersatzverkehr auf der Ammertalbahn wird es in Altingen eng.

26.05.2020

Von Uschi Hahn

Auf dem landwirtschaftlichen Haldenweg sollen vom kommenden Samstag an die Regiobusse als Ersatz für die Ammertalbahn von Altingen in Richtung Entringen und zurück fahren. Plan: Landratsamt

Auf dem landwirtschaftlichen Haldenweg sollen vom kommenden Samstag an die Regiobusse als Ersatz für die Ammertalbahn von Altingen in Richtung Entringen und zurück fahren. Plan: Landratsamt

Das sind keine gute Nachrichten. Weder für Busfahrer noch für die Fahrgäste der Ammertalbahn, aber auch nicht für Landwirte und Radfahrer: Vom Beginn der Pfingstferien am kommenden Samstag, 30. Mai, bis zum Ende der Sommerferien am Sonntag, 13. September, wird es auf dem Haldenweg, einem engen landwirtschaftlichen Nutzsträßle westlich von Altingen, jede Menge Busverkehr geben.

Der Grund ist das Zusammentreffen zweier Großbaustellen: Zum einen legt der auf Teilstrecken zweigleisige Ausbau und die Elektrifizierung der Ammertalbahn die Züge zwischen Herrenberg und Altingen in dieser Zeit komplett lahm, was einen Schienenersatzverkehr mit Bussen nötig macht. Zum anderen wird die Kreisstraße zwischen dem Ammerbucher Ortsteil Altingen und dem Herrenberger Ortsteil Kayh saniert. Der direkte Weg von Altingen auf der K 6917 zur Bundesstraße B 296 ist damit abgeschnitten.

Aus Sicht des Tübinger Landratsamtes und des dort angesiedelten Zweckverbands für den ÖPNV im Ammertal bleibt also nur die Lösung, die Ersatzbusse in Altingen auf der Verlängerung der Schönbuchstraße über den Feldweg zur Bundesstraße zu schicken. Nur die Schnellbusse, die auf ihrem Weg zwischen Herrenberg und Tübingen nicht alle Orte anfahren, nehmen den direkten Weg über die Bundesstraße. Die Schüler aber zum Beispiel, die von Altingen in die Ammerbucher Gemeinschaftsschule nach Entringen gehen, werden auf dem Feldweg transportiert. Zum Einsatz sollen Gelenkbusse kommen.

Altingens Ortsvorsteher Dietmar Hammer ist alles andere als begeistert von dieser Lösung. Die Nachricht habe ihn „schon etwas nervös gemacht“, sagt er. Der Haldenweg als landwirtschaftliche Nutzstraße sei „ziemlich eng“ und wird neben Landwirten mit ihren großen Maschinen auch von Radfahrern häufig benutzt. Dass das Sträßchen jetzt auch noch von großen Bussen befahren wird, hält er für problematisch: „Da darf nichts entgegenkommen.“

Doch das wird sich nicht vermeiden lassen. Schließlich fällt die Sperrung der Ammertalbahn voll in die im Juli und August anstehende Erntezeit. Mit den Landwirten ist die Busersatzroute nach Hammers Wissen nicht abgesprochen. Allerdings, so räumt der Ortsvorsteher ein, sieht er „jetzt keine Alternative“ zu der Lösung. Immerhin: Das Tübinger Landratsamt will „Achtung Busverkehr“-Schilder entlang des Feldwegs aufstellen, um Radfahrer und andere Nutzer vorzuwarnen.

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Erstellt:
26.05.2020, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 05sec
zuletzt aktualisiert: 26.05.2020, 01:00 Uhr

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