Handball

Mit bewährtem Personal weiter nach oben klettern

Nach Platz acht in der Vorsaison peilt Frisch Auf Göppingen in der neuen Bundesliga-Spielzeit einen Platz unter den besten Sieben an.

23.08.2019

Von WOLFGANG KARCZEWSKI

Der 21-jährige Göppinger Publikumsliebling Sebastian Heymann soll in dieser Saison den nächsten Schritt in seiner Entwicklung machen. Frisch-Auf-Trainer Hartmut Mayerhoffer setzt große Stücke auf den Jung-Nationalspieler. Foto: Eibner

Der 21-jährige Göppinger Publikumsliebling Sebastian Heymann soll in dieser Saison den nächsten Schritt in seiner Entwicklung machen. Frisch-Auf-Trainer Hartmut Mayerhoffer setzt große Stücke auf den Jung-Nationalspieler. Foto: Eibner

Göppingen. In seinem ersten Trainerjahr bei Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen hat Hartmut Mayerhoffer die Mannschaft vom zehnten auf den achten Rang geführt. „Wenn man mir vor der vergangenen Saison gesagt hätte, dass wir Achter werden, hätte ich das sofort unterschrieben“, sagt der 50-jährige Augsburger im Rückblick.

Unter dem Hohenstaufen war jedoch nicht alles Gold, was glänzte. Zwar holte Göppingen in fremden Hallen seit dem Wiederaufstieg im Jahre 2001 noch nie so viele Punkte wie in der vergangenen Saison (19:15), doch in der heimischen Arena tat sich die Mannschaft schwer und fuhr gerade mal 17 Punkte ein.

„Wir haben noch Luft nach oben. Vor allem in unseren Heimspielen müssen wir uns steigern“, fordert Frisch-Auf-Geschäftsführer Gerd Hofele deshalb von seinem Team, „wir wollen mit attraktivem Handball Zuschauer zurückgewinnen.“ Die Verantwortlichen haben ein mentales Problem bei den Heimauftritten erkannt. „Die Spieler haben sich selbst zu sehr unter Druck gesetzt“, vermutet der Sportliche Leiter Christian Schöne. Deshalb habe man in der Saisonvorbereitung hart daran gearbeitet.

In der Tabelle möchten sich die Göppinger wieder ein Schrittchen nach vorne tasten und unter den besten Sieben landen. „Das ist eine anspruchsvolle Zielsetzung“, erklärt Hofele. Der Frisch-Auf-Geschäftsführer glaubt jedoch nicht daran, dass sein Team in die Phalanx der großen Sechs SG Flensburg/Handewitt, THW Kiel, SC Magdeburg, Rhein-Neckar Löwen, MT Melsungen und die Füchse Berlin eindringen kann, da diese über deutlich höhere finanzielle Mittel verfügen.

Personell kann Mayerhoffer weiter auf seine Stammformation bauen – ein großer Vorteil, sagt Schöne, weil die Mannschaft schon eingespielt ist. Die Neuzugänge Srdjan Predragovic (24/HC Linz), Till Hermann (22/Drittligist MTV Großenheidorn) und Nicolai Theilinger (27/HC Erlangen) dürften zunächst keine Chance auf einen Platz in der Start-Sieben haben.

Das sieht bei Torwart Urh Kastelic jedoch anders aus: Der 23-jährige slowenische Nationalspieler, der von Champions-League-Teilnehmer RK Zagreb nach Göppingen wechselte und dort seinen Landsmann Primoz Prost ersetzt, ist der Königstransfer der Grün-Weißen. Kastelic wird sich mit dem 25-jährigen Daniel Rebmann um den Platz im Frisch-Auf-Kasten streiten. Trainer Mayerhoffer ist froh über den Konkurrenzkampf im Tor: „Beide haben in der Vorbereitung klasse Leistungen gezeigt, kommen gut miteinander klar und stacheln sich gegenseitig an.“

Große Hoffnungen setzen die Göppinger auf Neu-Nationalspieler Sebastian Heymann, der im Juli bei der U-21-Weltmeisterschaft in Spanien die deutsche Junioren-Auswahl als Kapitän bis ins Achtelfinale führte. Der 21-Jährige, der als künftige deutsche Nummer eins auf der Königsposition im linken Rückraum gehandelt wird, soll neben dem erfahrenen Kroaten Ivan Sliskovic den nächsten Entwicklungsschritt machen.

Nach einer guten Vorbereitung, in der Frisch Auf unter anderem zum ersten Mal das Esslinger Marktplatzturnier gewann, bestand die Mannschaft am vergangenen Wochenende ihre erste Bewährungsprobe. Im Erstrundenturnier des DHB-Pokals setzten sich die Frisch-Auf-Profis in eigener Halle gegen Drittligist TuS Dansenberg mit 38:24 und gegen Zweitligist Bayer Dormagen mit 33:24 durch und stehen nun im Achtelfinale, wo sie Anfang Oktober in Mannheim im baden-württembergischen Derby auf den Viertplatzierten der vergangenen Saison, die Rhein-Neckar-Löwen, treffen.

Ähnlich schwierig dürfte die erste Aufgabe in der Bundesliga werden, denn hier muss Frisch Auf an diesem Sonntag um 16 Uhr bei Rekordmeister THW Kiel antreten.