Kommentar zum Aus für Kevin Großkreutz beim VfB

Mit Eigentor alles verspielt

04.03.2017

Von Wolfgang Scheerer

Stuttgart. Sofortige Trennung! Bei Kevin Großkreutz blieb dem VfB keine Wahl.

Dass die Profikarriere des 28-Jährigen schlagartig beendet sein dürfte, hat er sich selbst zuzuschreiben. Seine Tränen und die bewegende Entschuldigung lassen viele Fans mit ihm leiden. Doch: Der Ex-Nationalspieler ist wiederholt negativ aufgefallen neben dem Fußballplatz. Er hat daraus nichts gelernt und wirft die große Chance, die er sich mit viel Biss erarbeitet hatte, fahrlässig weg. Selbst wenn er nur das Opfer der Schlägerattacke wäre, ist es inakzeptabel, dass er in Stuttgart mitten in der Nacht mit Jugendspielern im Rotlichtviertel um die Häuser zieht und auf jede Vorbildfunktion pfeift.

Den VfB trifft die Prügelaffäre zur Unzeit. Nach dem Abstieg ist es der Mannschaft mit Trainer Hannes Wolf gerade erst gelungen, den Schalter umzulegen: Die Stuttgarter haben den Spitzenplatz der zweiten Liga erobert und sind auf Kurs, den direkten Wiederaufstieg zu schaffen. Präsident Wolfgang Dietrich hat es geschafft, für mehr Ruhe im Klub und dem Umfeld zu sorgen. Da gibt es kein Vertun: Milde kann sich der VfB hier nicht leisten. Zu groß ist das Risiko, dass ein Kevin Großkreutz erneut über die Stränge schlägt.