Wirtschaft

Mit Aula online zur Ausbildung

Ammerbuchs Handels- und Gewerbeverein geht neue Wege bei der Lehrlings- und Mitarbeitersuche.

12.03.2019

Von uha

„Eine super Sache“, findet Ammerbuchs Bürgermeisterin Christel Halm, was der örtliche HGV plant. Als Teil einer Ausbildungsinitiative wurde eine Onlineplattform entwickelt, die Ammerbucher Firmen und Schulabsolventen zusammenbringen soll. Aula nennt sich das örtliche Ausbildungsportal, das demnächst online gehen soll. Vorgestellt wurde es vergangene Woche beim Jahrestreffen des HGV im Poltringer Wasserwerk.

Alles sei „niederschwellig gedacht“, beschrieb der Ammerbucher HGV-Vorsitzende Georg Hofer das Prinzip von Aula. So sollen sich Schülerinnen und Schüler ebenso einfach registrieren können wie die Unternehmer. Bewerbungen sollen online möglich sein. Gedacht ist das Portal nicht nur für Ausbildungsplätze. Auch Praktika will der HGV damit vermitteln.

Schule ist mit im Boot

Die Idee für das Ausbildungsportal sei bei einem Treffen des Ehrenamtsbündnisses Ammerbuch aktiv entstanden, berichtete Hofer den vor 30 Vertretern der Ammerbucher Wirtschaft. Auch die Gemeinschaftsschule ist mit im Boot. Um das Portal bekannt zu machen und erste Kontakte zwischen Betrieben und Schülern zu knüpfen, wird für den 11. April ein Informationsnachmittag vorbereitet. Von 14.30 bis 16.30 Uhr können sich die im HGV organisierten Ausbildungsbetriebe in der Aula der neuen Schule am Entringer Bahnhof an Tischen und Stehtischen präsentieren. In Form eines „Speeddatings“ müssen die Schülerinnen und Schüler mit mindestens drei Firmen sprechen.

Spätestens bis dahin soll dann auch Aula online sein. Denn in der Schulaula soll ein Touchscreen installiert werden, an dem die Jugendlichen sich über Ausbildungswege und Praktikaplätze informieren können. Auch „Wissenswertes über Ammerbuch“ soll man auf dieser bedienerfreundlichen Elektrotafel per Berührung abfragen können, so Hofer. Nachrichten über sportliche Erfolge könnten, so der Inhaber eines Elektrofachbetriebs, könnten die Nutzung zudem attraktiver machen. Selbst der Wochenplan der Schulmensa könnte so leicht abrufbar werden.

Erst der Anfang

„Das ist der Anfang“, warb Hofer für Aula und die Ausbildungsbörse an der Schule. Man müsse da weiterdenken, findet er. Der nächste Schritt könnte die Online-Suche nach Mitarbeitern und Fachkräften sein.

Bürgermeisterin Halm sicherte zu, die Ausbildungsseite des HGV mit der Homepage der Gemeinde zu verlinken. Das Projekt sei ein guter Weg daraufhinzuweisen, „was für innovative Firmen es in Ammerbuch gibt“. Halm nutzte die Gelegenheit, vor den HGV-Mitgliedern Werbung für die Gemeinschaftsschule zu machen, an der demnächst „50 Prozent der Zehntklässler die mittlere Reife machen“. Das sei, so Halm, „eine Chance für die Betriebe“.

Gemeinsame Kurse

Bei seiner Gründung im September 2016 hatte der Ammerbucher HGV 17 Mitglieder. Inzwischen ist die Zahl auf knapp 50 Unternehmen gestiegen. Von dem jährlichen Mitgliedsbeitrag von 150 Euro finanziert der HGV Vorträge oder informative Ausflüge. Auch der Ammerbucher Bürgerbus wird vom HGV gesponsert. Dennoch sind derzeit noch 4900 Euro in der Kasse. Zum neuen Kassier wurde bei der Versammlung Marco Baudermann gewählt.

Geplant sind in nächster Zeit Ersthelfer-Kurse für die Mitgliedsfirmen. Möglich sei auch die Teilnahme von Mitarbeitern anderer Firmen an den Deutschkursen des Gerüstbauers Quadrex in Altingen. Weiter schweben dem HGV-Vorsitzenden Georg Hofer gemeinsame Kurse für den Anhängerführerschein vor.