Tübingen

Menschenwerk

Diabetes-Experten sprachen in Tübingen über die neuesten Forschungsergebnisse und Therapieansätze („Crosstrainer vor den Fernseher“, 25. September).

29.09.2017

Von Christian Mickeler, Tübingen

Der beste Arzt ist der, den man nicht braucht … weil mer g‘sund lebt. Tübingen hat mit 5,1 Prozent bundesweit die wenigsten Diabetiker und eine der höchsten Lebenserwartungen. Professor Fritsche vom UKT sagt: Wir leben auf einer Insel der Glückseligkeit. Recht hat er. Aber in einem Punkt möchte ich ihn ergänzen.

Klar, man kann einen Crosstrainer vor den Fernseher stellen. Besser wäre, man läuft oder radelt ins G‘schäft oder zum Einkaufen. Da ist man an der frischen Luft, trifft Leut‘ und spart au no CO2 und braucht kein‘ Parkplatz. Deshalb wird der Gemeinderat in den nächsten Jahren wieder viel Geld in den Bau von Radwegen stecken und die Stadt wird sich um Bundeszuschüsse bemühen. Jeden Euro, den man in Radwege investiert, spart die Krankenkasse x-fach für die Behandlung von Diabetes. Spiel, Sport und Spaß statt Spritzen und Tabletten.

Übrigens, die neueste Erfindung der Pharmaindustrie: Pillen, die dem Körper am Tag 70 Gramm Zucker über den Urin entziehen = 25 Kilogramm Zucker im Jahr ins Klo gepieselt. Jahrestherapiekosten 800 Euro. Woanders verhungern die Leut‘! Kurzum, die Insel der Glückseligkeit fällt nicht vom Himmel. Sie ist Menschenwerk. Fahrradfreundliche Verkehrsplaner und Gemeinderäte sind genauso wichtig wie gute Diabetologen, aber billiger.

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Erstellt:
29.09.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 39sec
zuletzt aktualisiert: 29.09.2017, 01:00 Uhr

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