Fußball
Meisterträume nach dem Pokal-Triumph: RB Leipzig wird titelsüchtig
Mit dem Erfolg im DFB-Pokal etabliert sich das Team als Top-Mannschaft – und träumt von der Meisterschaft. Von Tom Bachmann und Patrick Reichardt,
„Nach der Sommerpause kommen wir wieder und dann versuchen wir, diesen verdammten Meistertitel zu holen“, sagte Mittelfeldspieler Kampl unter dem Jubel der Anhänger. Schon vor dem Club Theater Berlin hatte Emil Forsberg neue Ziele ausgerufen. „Jetzt wollen wir das Triple holen. Nach jedem Titel willst du noch einen gewinnen. Wir wollen noch konstanter spielen, auch in der Bundesliga“, sagte der schwedische Nationalspieler.
Durchgehende Qualität nötig
Der Kern steckt im letzten Teil seiner Aussage. Durch den Sieg gegen Frankfurt hat die Mannschaft im Olympiastadion erneut bewiesen, dass sie in einzelnen Spielen da sein kann. Soll nach dem goldenen Pokal irgendwann einmal die silberne Meisterschale her, muss die Qualität über eine ganze Saison bewiesen werden. Die Möglichkeit war in dieser Saison bereits da, doch dann schwächelte die Mannschaft zur Unzeit, statt die Stolperer der Bayern zu nutzen. Der Sieg in München zwei Wochen vor dem Pokalfinale hatte letztlich keine Auswirkungen.
Schlüsselspieler geht
Eigentlich unersetzbar ist dabei Christopher Nkunku. Der Torschützenkönig war nicht nur im Pokalfinale mit einem Tor und einer Vorlage der Schlüsselspieler, sondern auch die prägende Figur im Leipziger Spiel der vergangenen zwei Saisons. Die offizielle Bekanntgabe des Wechsels zum FC Chelsea ist nur noch eine Frage der Zeit, fix ist der Deal längst. „Letztes Jahr sind Spieler gegangen, davor sind Spieler gegangen“, kommentierte Kapitän Willi Orban die Leipziger Personalpolitik. Man habe gute Spieler und werde gute Neuzugänge haben. „Von daher mache ich mir da keine Sorgen.“
Dass Sportchef Max Eberl und Rose nun ihre Wunschprofis locken können, liegt allerdings nicht unbedingt am Pokalsieg. „Die Champions League ist das, was uns in erster Linie die Spieler nach Leipzig bringt“, betonte Rose. Damit war klar, dass auch in Zukunft die Qualifikation für die Königsklasse das Saisonziel Nummer eins sein wird.
Eintracht setzt ohne Glasner auf Conferenz League
Eintracht Frankfurts scheidender Cheftrainer Oliver Glasner setzt darauf, dass der hessische Traditionsclub schon in der nächsten Saison und ohne ihn den nächsten Europapokal gewinnen kann. „Vielleicht hat es diese Niederlage heute gebraucht, um nächstes Jahr die Conference League zu gewinnen“, sagte der Österreicher nach dem 0:2 im Pokalfinale.
Glasner verlässt den Club nach zwei Jahren, in denen er die Eintracht zum Europa-League-Titel führte. Nun geht es erstmals in den dritthöchsten europäischen Klubwettbewerb Conference League, in der die Eintracht schon im August in einer Playoff-Runde starten muss.