Timo Hildebrand beendet im Alter von 36 Jahren seine Profi-Karriere - Zukunft beim VfB?

Meister und Rekord-Torhüter

Ein Rekord mit 884 Minuten ohne Gegentreffer, deutscher Meister mit dem VfB Stuttgart und als Ersatz-Nationaltorwart WM-Dritter: Timo Hildebrand, 36, hat nach 17 Jahren das Ende seiner Profi-Karriere verkündet.

30.03.2016

Von DPA/EB

Machte insgesamt 301 Bundesliga- und sieben Länderspiele: Torhüter Timo Hildebrand, 2007 deutscher Meister mit dem VfB Stuttgart. Foto: dpa

Machte insgesamt 301 Bundesliga- und sieben Länderspiele: Torhüter Timo Hildebrand, 2007 deutscher Meister mit dem VfB Stuttgart. Foto: dpa

Stuttgart. Deutscher Meister im Frühsommer 2007 mit dem VfB Stuttgart, spanischer Pokalsieger mit dem FC Valencia, Dritter bei der Weltmeisterschaft 2006 im eigenen Land: Timo Hildebrand hat seine Karriere nach insgesamt 17 Jahren Profi-Fußball beendet. "Ein solcher Schnitt ist natürlich immer mit etwas Wehmut verbunden", schrieb Hildebrand gestern auf seiner Webseite und kündigte an, sich "auf dem grünen Rasen noch gebührend" zu verabschieden.

Er freue sich nun auf die Karriere nach der Karriere und werde sein Hauptaugenmerk auf Marketing und Sponsoring legen, teilte der 36-Jährige auf seiner Homepage weiter mit. Er arbeitet künftig für eine Stuttgarter Kommunikationsagentur. Auch eine Rückkehr zum VfB Stuttgart schloss Timo Hildebrand nicht aus: "Ich bin mit dem Klub verwurzelt und kann mir gut vorstellen, irgendwann was beim VfB zu machen. Ich habe noch gute Kontakte."

Hildebrand spielte inklusive seiner Zeit als Jugendspieler elf Jahre für die Stuttgarter. Bereits mit 21 Jahren war er Stammtorwart und gehörte zur Generation der "Jungen Wilden". 2003 stellte er den noch gültigen Rekord von 884 Minuten ohne Gegentor auf. In seiner letzten Saison mit dem VfB wurde er Meister. Nach einer trotz des Pokalsieges unglücklichen Station beim FC Valencia wechselte er im Januar 2009 zur TSG Hoffenheim. "Valencia war sicher eine kuriose und aufregende Zeit, allerdings war das abrupte Ende meiner Zeit in Hoffenheim eher ein Knackpunkt. Wenn ich dort länger geblieben wäre, wäre alles okay gewesen", sagte Hildebrand. Im Kraichgau überwarf er sich mit der Klubführung und ging nach zwei Monaten ohne Vertrag im September 2010 zu Sporting Lissabon. Auch dort lief s nicht gut. Es folgten Verträge bei Schalke 04 und Eintracht Frankfurt.

Das letzte von insgesamt 301 Bundesliga-Spielen machte Hildebrand beim 1:1 der Eintracht gegen Bayer Leverkusen im Dezember 2014. "Natürlich hätte ich mir ein paar Dinge gerne erspart und vielleicht noch ein bisschen mehr erreicht, aber unterm Strich würde ich eine 2,5 geben", beurteilte der gebürtige Wormser, der zwischen 2004 und 2007 siebenmal im Nationalteam spielte, seine lange Karriere. Beim deutschen Sommermärchen und dem dritten WM-Platz 2006 war Hildebrand als Ersatzkeeper dabei.

Kurz vor der Europameisterschaft 2008 wurde Timo Hildebrand von Joachim Löw dann allerdings aussortiert. "Die Entscheidung war damals brutal für mich und hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen", sagte der Keeper. Die Zeit in der Nationalmannschaft sei ihm aber trotzdem in bester Erinnerung geblieben.