Tübingen

Mehrweg besser

Niederlage oder doch nur eine Denkpause für die Tübinger Verpackungssteuer?

03.08.2020

Von Ivo Lavetti, Tübingen

Um die Zahlung der Verpackungssteuer zu vermeiden, müssten die Betriebe einige Aufgaben abarbeiten: in mehrwegtaugliches Geschirr investieren, Platz für die Lagerung von sauberem Geschirr, Platz für die Lagerung von verschmutztem Geschirr, Platz für mehr Speisereste, eine große leistungsfähige Spülmaschine anschaffen, höhere Wasser-, Strom-, Entsorgungs- und Arbeitskosten einkalkulieren…

All diese Kosten stehen den vergleichsweise geringen Kosten für Einwegverpackungen, welche auf wenig Raum zu lagern sind, gegenüber und einer Abgabe von 50 Cent, die problemlos an die Verbraucher*innen weitergegeben werden kann.

Welcher Betrieb wird wohl all diese Kosten in seine Preise einfließen lassen, um mit anderen zu konkurrieren, die sich mit 50 Cent Aufschlag begnügen?

Abhilfe kann nur ein kommunales Mehrwegsystem schaffen, welches von allen Betrieben im Straßenverkauf verpflichtend genutzt werden muss.

Systematisches Müll wegräumen und Müll vermeiden im öffentlichen Raum, muss als zusammenhängende Gesamtheit von der Kommune organisiert werden.

Welche Kosten verursacht denn eigentlich die Vereinnahmung und Verwaltung der angedachten Verpackungssteuer?