Lungenkrankheit

Mehrere Corona-Fälle in Bayern: Kontrollen verschärft

Ein 33-Jähriger hatte sich bei chinesischer Kollegin angesteckt. Auch weitere Mitarbeiter sind infiziert. Fluggesellschaften müssen kranke Passagiere melden.

29.01.2020

Von DPA

Der Virologe Sandro Halwe betrachtet in einem Forschungslabor des Instituts für Virologie der Philipps-Universität Marburg Zellkulturschalen. Die Virologen der Uni Marburg sind an der Entwicklung eines Impfstoffs gegen den Lungen-Erreger des Corona-Virus beteiligt. Foto: Arne Dedert/dpa

Der Virologe Sandro Halwe betrachtet in einem Forschungslabor des Instituts für Virologie der Philipps-Universität Marburg Zellkulturschalen. Die Virologen der Uni Marburg sind an der Entwicklung eines Impfstoffs gegen den Lungen-Erreger des Corona-Virus beteiligt. Foto: Arne Dedert/dpa

Ein 33-Jähriger aus Bayern ist der erste mit dem neuen Coronavirus infizierte Patient in Deutschland. Der Mann habe am 21. Januar an einer Schulung seiner Firma Webasto in Gauting (Landkreis Starnberg) teilgenommen und sich dabei bei einer Kollegin aus China angesteckt, teilte das Bayerische Landesamt für Gesundheit mit.

Die Frau hatte sich demnach bei ihren aus der Stadt Wuhan in Zentralchina stammenden Eltern infiziert. Symptome entwickelte sie aber erst beim Rückflug nach China am 23. Januar. Am Dienstagabend teilte das bayerische Gesundheitsministerium zudem mit, dass es drei weitere Infizierte gebe. Auch bei ihnen handele es sich um Webasto-Mitarbeiter. Insgesamt seien rund 40 Angestellte der Firma ermittelt worden, die als enge Kontaktpersonen der Erkrankten in Frage kommen und die getestet werden sollen.

Der 33-Jährige aus dem Landkreis Landsberg am Lech und auch die drei neuen Patienten sind in der „München Klinik Schwabing“ stationär aufgenommen worden und werden „dort medizinisch überwacht“, teilte das Ministerium weiter mit. Über Einzelheiten soll die Öffentlichkeit am Mittwoch per Pressemitteilung informiert werden.

In Europa waren zuvor drei Infektionen mit dem neuartigen Virus nachgewiesen worden. Alle betrafen Menschen in Frankreich, die zuvor in China gewesen waren.

In Deutschland sollen weitere Informationspflichten für Fluggesellschaften und Krankenhäuser kommen, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). So sollen bei Flügen aus China die Piloten vor dem Landen an deutschen Flughäfen den Tower über den Gesundheitszustand der Passagiere informieren. Reisende aus China sollen Formulare ausfüllen, wie sie in den nächsten 30 Tagen zu erreichen sind. Kliniken sollen künftig auch schon begründete Verdachtsfälle auf das Coronavirus an das Robert Koch-Institut melden müssen – nicht nur bestätigte Fälle wie bisher. dpa

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