George Kennedy ist mit 91 Jahren gestorben

Mehr als der Schurke vom Dienst

Er war einer der bekanntesten, fleißigsten Charakterdarsteller Hollywoods: George Kennedy. Nun ist der Oscar-Preisträger im Alter von 91 Jahren verstorben.

02.03.2016

Von MAGDI ABOUL-KHEIR

George Kennedy hat mit fast allen Stars gespielt. Foto: dpa

George Kennedy hat mit fast allen Stars gespielt. Foto: dpa

Der Killer mit der Metallklaue in "Charade" (1963). Der großmäulige Häftling in "Der Unbeugsame" (1967). Der gesittete Major in "Das dreckige Dutzend" (1966). Der hemdsärmelige Flugzeug-Spezialist in "Airport" (1970). Der unlautere Anwalt in "Tod auf dem Nil" (1978). Aber auch der linkische Polizeiinspektor in "Die nackte Kanone" (1988). Man könnte einen Nachruf auf George Kennedy mit Kino-Auftritten füllen, die Filmfans in Erinnerung geblieben sind.

Dabei waren es fast nie Hauptrollen, die Kennedy spielte. Er war der klassische Charakterdarsteller, mit 1,93 Metern, seinem wuchtigen Körper, den markanten Gesichtszügen und dem hellblonden Haar aber eben nie zu übersehen.

1925 in New York als Spross einer Schauspielerfamilie geboren, kam er über das Radio zum Fernsehen - zunächst als Techniker, dann gab es erste kleine Western-Rollen, wobei es vor allem darauf ankam, sich wirkungsvoll verprügeln zu lassen, wie er sich später erinnerte.

1961 folgte sein Hollywood-Debüt. Nach einem Auftritt in "Einsam sind die Tapferen" ging es rasch aufwärts, Kennedy profilierte sich durch Bösewicht- und Machorollen, aber auch als Verkörperung des aufrechten, zuweilen sturen Durchschnittsamerikaners. 1967 gewann er den Oscar als bester Nebendarsteller im Gefängnisdrama "Der Unbeugsame" mit Paul Newman.

In den 80ern ging es mit der Karriere bergab, aber Kennedy spielte einfach weiter, in B-Filmen, Thrillern, er war in 68 "Dallas"-Folgen als Rancher Carter McKay zu sehen, sogar in "Bolero" mit Bo Derek. Ein spätes Humor-Hoch folgte, als er in den "Nackte Kanone"-Hits sein Image als harter Hund persiflierte.

200 Kino- und TV-Filme kamen so zusammen, und dabei war Kennedy vor allem eins - glaubwürdig. Seine Autobiografie hatte einen sehr passenden Titel: "Trust Me".