Mehr als 400 Demos

Mehr als 400 Kundgebungen planen die Klimaaktivisten von Fridays for Future diesen Freitag in ganz Deutschland. Ihr Vorwurf: Die Politik sei nicht ehrlich zu den Menschen, es müsse in Zukunft auch um Verzicht gehen.

24.09.2021

Von IGOR STEINLE

Wieder auf der Straße: Luisa Neubauer und Greta Thunberg. Foto: Tobias Schwarz/afp

Wieder auf der Straße: Luisa Neubauer und Greta Thunberg. Foto: Tobias Schwarz/afp

Berlin. Ganz so viele Teilnehmer wie 2019 werden es diesmal wahrscheinlich nicht. Dennoch wird die Klimabewegung „Fridays for Future“ (FFF) sich diesen Freitag wieder in ganz Deutschland und darüber hinaus Gehör verschaffen. 400 Kundgebungen sind zum globalen Klimastreik allein zwischen Flensburg und Berchtesgaden geplant. Weltweit soll in mehr als 1000 Städten demonstriert werden. Es gehe um eine „entscheidende Bundestagswahl“, teilte die Bewegung mit. Auch die internationale Politik sei gefordert, „die Klimakrise ernst zu nehmen“.

Bei der Kundgebung in Berlin sind nach Angaben der Polizei 20?000 Menschen angemeldet. In der Hauptstadt wird unter anderem Greta Thunberg, einst Mitbegründerin der Bewegung, erwartet. Der Demonstrationszug soll auch an einem Camp von Klimaaktivisten vorbeiführen, die aus Protest gegen die Klimapolitik der Bundesregierung in den Hungerstreik getreten sind.

Die beiden nach wie vor dort ausharrenden Aktivisten haben angedroht, auch auf Flüssigkeit zu verzichten, sollten die Kanzlerkandidaten sich nicht zu einem Gespräch mit ihnen bereit erklären. Diese hatten in einer gemeinsamen Mitteilung an die Hungerstreikenden erklärt, sie seien dazu nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit und nach der Bundestagswahl bereit. Thunberg wollte sich zu dem Hungerstreik zuletzt nicht äußern.

Druck auf die Politik

Mit dem globalen Klimastreik wollen die Aktivisten Druck auf die Politik ausüben. Das Gesicht der deutschen Bewegung, Luisa Neubauer, zeigte sich von den Kanzlerkandidaten enttäuscht. Alle würden im Wahlkampf „moderate Maßnahmen“ versprechen, kritisierte sie in einem Zeitungsinterview. Dies sei aber „wirklichkeitsfremd“, denn die Krise sei längst da. Neubauer fordert Olaf Scholz, Armin Laschet oder Annalena Baerbock auf, der Bevölkerung mehr abzuverlangen: „Es wird Verzicht geben müssen“, sagte sie. Die zentrale Forderung der Aktivisten ist eine Klimapolitik, mit der die Erderwärmung auf höchstens 1,5 Grad begrenzt werden kann, wie im Pariser Klimaabkommen von 2015 vereinbart wurde.

Unterstützt werden die Klimaproteste unter dem Motto #AlleFürsKlima von mehr als 200 Organisationen, darunter die Kirchen, Amnesty International und Brot für die Welt. Igor Steinle

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Erstellt:
24.09.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 00sec
zuletzt aktualisiert: 24.09.2021, 06:00 Uhr

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