DFB-Pokal

Mehr Zittern geht nicht

Nach einem unglaublichen Kampf bis in die Verlängerung verliert Zweitligist SpVgg Greuther Fürth in der erste Runde gegen Borussia Dortmund mit 1:2.

21.08.2018

Von SID

So wie hier Daniel Keita-Ruel (rechts), der den Dortmunder Manuel Akanji stört, kämpften alle Fürther und konnten damit den BVB ärgern. Aber es reicht dann doch nicht. Foto: dpa

So wie hier Daniel Keita-Ruel (rechts), der den Dortmunder Manuel Akanji stört, kämpften alle Fürther und konnten damit den BVB ärgern. Aber es reicht dann doch nicht. Foto: dpa

Neuzugang Axel Witsel und Marco Reus haben Lucien Favre bei dessen Pflichtspieldebüt als Trainer von Borussia Dortmund vor einer Pokal-Blamage bewahrt. Der Fußball-Bundesligist wankte beim 2:1 (1:1, 0:0) nach Verlängerung am gestrigen Montagabend beim Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth bedenklich. Der Belgier Witsel rettete beim praktisch letzten Angriff in der fünften Minute der Nachspielzeit den BVB in die Verlängerung, dort legte Reus in der 120. Minute das Siegtor nach.

Für die leidenschaftlich kämpfenden Fürther wäre vor 15 500 Zuschauern im altehrwürdigen Ronhof Torschütze Sebastian Ernst (77.) beinahe zum Pokalhelden geworden. Die Franken machten auch ohne den kurzfristig wegen eines Trauerfalls in der Familie fehlenden Trainers Damir Buric ein großes Spiel. Bei den Dortmundern offenbarte eine mangelhafte Chancenverwertung, dass in Favres Kader ein echter Torjäger fehlt.

Damit setzte sich der BVB wie 2012 glücklich in Fürth durch, damals hatte Ilkay Gündogan im Halbfinale die Westfalen durch ein Tor ebenfalls in der 120. Minute ins Endspiel (5:2 gegen den FC Bayern) nach Berlin gebracht.

Dass die Gäste ohnehin derart zittern mussten, war mehr als unnötig. Denn die Chancenverwertung erwies sich als folgenschweres Manko. Womöglich dürften die BVB-Bosse ins Grübeln geraten, ob nicht doch noch ein Torjäger verpflichtet werden muss.

In Fürth hatte Favre Nationalspieler Reus, seinen einstigen Liebling aus Gladbacher Zeiten, ins Zentrum beordert. Und Reus hätte allein im ersten Durchgang bei vier guten Gelegenheiten (8., 23., 26. und 31.) das Weiterkommen sicherstellen können. Dazu vergaben auch zweimal Marcel Schmelzer sowie Mahmoud Dahoud (jeweils 8.), Marius Wolf (23.) und Thomas Delaney (44.) gute Einschussmöglichkeiten. Doch insbesondere der starke Fürther Schlussmann Sascha Burchert bewahrte sein Team vor einem Rückstand. Nach einer gewissen Anlaufzeit kam das BVB-Spiel schnell in Gang. Insbesondere wenn die Schwarz-Gelben Tempo machten, wurde es brandgefährlich. Die von Oliver Barth betreuten Fürther hatten dem Herzblut und Kampf entgegen zu setzen.

Im zweiten Durchgang agierte der Bundesligist passiver, was zur Folge hatte, dass auch Fürth zu Offensivaktionen kam. Die besseren Chancen besaß aber weiterhin Dortmund wie beim Pfostentreffer von Christian Pulisic (60.) oder den Schüssen von Reus (69. und 75.). Die fehlende Effizienz sollte sich rächen: Nach einer Ablage von Keita-Ruel staubte Ernst aus kurzer Entfernung ab (77.). Doch mit dem letzten Angriff rettete Witsel den BVB in die Verlängerung. Der belgische Nationalspieler war für 20 Millionen Euro aus China gekommen – womöglich gut angelegtes Geld.

Die Fürther gaben sich aber nicht auf und leisteten auch in der Verlängerung große Gegenwehr. Die Franken besaßen sogar durch Lukas Gugganig (105.) und Fabian Reese (113.) zwei hochkarätige Chancen. Beim BVB fehlten dagegen die klaren Aktionen, ehe Reus doch noch zuschlug. sid

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Erstellt:
21.08.2018, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 24sec
zuletzt aktualisiert: 21.08.2018, 06:00 Uhr

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