Kreis Tübingen · Infektion

Influenzawelle: Mehr Grippefälle als vergangenes Jahr

Auch im Landkreis Tübingen streckt die Influenzawelle immer mehr Patienten nieder.

24.02.2020

Von uha

Influenza-Viren. Symbolbild: Feydzhet Shabanov - fotolia.com

Influenza-Viren. Symbolbild: Feydzhet Shabanov - fotolia.com

Plötzlich hohes Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, Husten oder Halsweh: Die echte Grippe, auch Influenza genannt, ist mit einer normalen Erkältung kaum zu verwechseln. Und sie macht sich in diesem Winter besonders schnell breit. Im gesamten Südwesten liegt die Zahl der registrierten Grippefälle bei über 13.000 und damit fast doppelt so hoch wie vergangenes Jahr um diese Zeit. Das Landesgesundheitsamt meldet bereits 30 Grippetote.

Im Landkreis Tübingen waren Mitte vergangener Woche für den Zeitraum seit Herbst 377 Grippeinfektionen gemeldet. 130 der Patienten erkrankten so schwer, dass sie im Uniklinikum Tübingen (UKT) behandelt wurden. Unter ihnen habe es auch einige wenige Tote gegeben, teilt die Pressestelle des UKT mit. Es habe sich dabei um ältere Patienten gehandelt, die schon durch schwere Vorerkrankungen geschwächt waren.

Das Landratsamt weist darauf hin, dass die Grippezahlen für den Landkreis nur die labordiagnostisch nachgewiesenen Fälle sind. Die Dunkelziffer sei viel höher. In der vergangenen Saison waren es bis zum 19. Februar erst 342 Fälle. Bis zu Saisonende im April verzeichneten die Gesundheitsbehörden im Kreis insgesamt 720 nachgewiesene Grippeinfektionen. In der Saison 2018 waren 1364 Fälle gemeldet worden. Es war damit der Winter mit der stärksten Grippewelle seit der weltweit grassierenden neuen Influenzaform, der „Schweinegrippe“ im Winter 2009 auf 2010.

Da die Influenzaviren hierzulande in der Regel bis in den April kursieren, lohne sich auch jetzt noch eine Grippeschutzimpfung, heißt es im Landratsamt. Bis ein Schutz aufgebaut ist, benötigt die Grippeimpfung allerdings 10 bis 14 Tage. Da von der Ansteckung mit Influenza bis zum Ausbruch der Erkrankung lediglich ein bis zwei Tage vergehen, nützt es nichts, sich direkt nach dem Kontakt mit einem Grippekranken impfen zu lassen.

Um eine Ansteckung mit Grippeviren zu verhindern, helfe es, Abstand von Erkrankten zu halten, sich häufig die Hände zu waschen und aufs Händegeben zu verzichten. Auch raten die Gesundheitsexperten im Landratsamt, bei Krankheitssymptomen zu Hause zu bleiben, um nicht andere anzustecken. Außerdem verweisen sie auf die „Husten- und Niesetikette“: nicht in die Luft oder die Hand niesen oder husten, sondern in die Ellbogenbeuge.