Interview · Oldtimer

Matthias Knödler: Tesla ist wie ein Joghurt-Becher

Mit der steigenden Inflationsrate und immer höheren Preisen am Immobilienmarkt nimmt auch die Suche nach alternativen Wertanlagen Fahrt auf. Oldtimer könnten so eine sein.

20.09.2021

Von Sophie-Marie- Erxmeyer

Matthias Knödler ist seit 29 Jahren im Oldtimer-Geschäft. Foto: Matthias Knödler

Matthias Knödler ist seit 29 Jahren im Oldtimer-Geschäft. Foto: Matthias Knödler

Berlin. Wie der Markt sich aktuell entwickelt und ob es irgendwann E-Oldtimer gibt, erklärt Matthias Knödler. Der studierte Maschinenbauer ist seit 29 Jahren im Oldtimer-Geschäft aktiv.

Herr Knödler, wie hat sich der Oldtimer-Markt in letzter Zeit entwickelt? Beobachten Sie, dass die Nachfrage steigt?

Matthias Knödler: Seit ich im Geschäft bin, sind die Preise eigentlich noch nie runtergegangen. 1990 ist eine Ferrari-Blase geplatzt, gerade ebbt eine bei Porsche ab, aber grundsätzlich ist der Markt konstant oder leicht steigend. Im Moment empfinde ich ihn eigentlich als sehr dynamisch: Einerseits habe ich mehrere Kunden, die aus ihrer Sammlung Etliches verkaufen. Es gibt aber auch generell eine sehr große Nachfrage – nach qualitativ Gutem. Oldtimer mit Restaurationsbedarf will keiner mehr haben.

Die Tage des Verbrennungsmotors scheinen gezählt zu sein: Wie zuversichtlich sind Sie, was die Zukunft der Oldtimer angeht?

Sogar sehr. So wie es im Moment bei mir im Geschäft und in der Werkstatt läuft, merke ich überhaupt nichts davon. Wenn man beobachtet wie groß der politische Druck von außen ist, sich E-Autos zu kaufen – dafür sind es dann doch Wenige, die zu einem Elektrofahrzeug greifen. Und Oldtimer sind eigentlich auch nachhaltig: Denn wenn das Auto schon produziert wurde, braucht es keinen Kohlenstoffdioxid mehr zur Herstellung.

Für wen ist ein Oldtimer eine gute Investition?

Man muss sich klar sein, dass man die Sachen auch fahren muss. Wenn sie nur stehen, gehen sie vom Stehen kaputt. Einen qualitativ guten Oldtimer kann man wie ein modernes Auto nutzen. Als Einsteiger sollte man ein Modell nehmen, bei dem die Versorgung mit Ersatzteilen sehr gut ist und das von der Gebrauchstüchtigkeit relativ simpel ist – also, so was ab den 60er Jahren. Preislich sollte man mit 10 000 bis 20 000 Euro rechnen.

Wird es irgendwann E-Oldtimer geben?

Nee, dass die E-Autos generell mal einen historischen Status kriegen werden, glaube ich nicht. Die Technik ist da zu anfällig – gerade die Batterien. Die E-Autos sind nicht mehr so nachhaltig gebaut. Ein Tesla ist wie ein Joghurt-Becher: Ein Wegwerf-Artikel.

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Erstellt:
20.09.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 04sec
zuletzt aktualisiert: 20.09.2021, 06:00 Uhr

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