Tübingen

Materie statt Geist

In der Diskussion um Maria 2.0 kritisierte Gebhard Bock in seinem Leserbrief die kirchliche Rückständigkeit (23. Februar).

26.02.2021

Von Michael Pieper, Tübingen

Gebhard Bock kritisiert zu Recht die Kirche mit ihrer Jahrtausende alten Ablehnung der Frau. Doch ändert sich was, wenn endlich auch Frauen zu Wort kommen? Dann hätten sich Regierungszeiten einer Margaret Thatcher oder einer Angela Merkel doch ganz anders auf das Wohl der Menschen auswirken müssen.

Wir leben heute nicht mehr im Absolutismus, wie G. Bock richtig feststellt. Die Kirche nur anzupassen, ist zu kurz gegriffen. Alle wesentlichen Errungenschaften heute und in der Vergangenheit, gleichgültig, auf welchem Gebiet, sind nicht nur ohne, sondern immer gegen die Kirchen erreicht worden.

Viele Menschen haben dies mit dem Tod bezahlt. Wäre es nicht an der Zeit, nachzudenken, ob Kirchen und Religionen
nicht ein Relikt der Vergangenheit sind? Nicht der über den Wassern schwebende Geist ist die Ursache allen Seins, sondern die sich organisierende und entwickelnde Materie. Naturwissenschaften kommen ohne diese Grundeinstellung nicht mehr weiter.

In der BRD sind eingeschriebene Christen in der Minderheit, die „ohne Konfession“ sind die stärkste Gruppe. Kritik an den Kirchen sollte nicht nur an Einzelheiten, sondern grundsätzlich an deren Ideologie und den Programmen geführt werden.

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Erstellt:
26.02.2021, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 34sec
zuletzt aktualisiert: 26.02.2021, 01:00 Uhr

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