Überlingen

Martin Walser hat keinen Kontakt

Der Schriftsteller Martin Walser (94) hat das vergangene Corona-Jahr nach eigenen Angaben zurückgezogen von der Gesellschaft verbracht. „Ich habe keinerlei Berührung mit der gefährlichen Corona-Welt“, sagte er der „Rheinischen Post“ aus Düsseldorf.

08.04.2021

Von KNA

Der Schriftsteller Martin Walser, aufgenommen im November 2018 im Stuttgarter Literaturhaus. Foto: Ulf Mauder/dpa

Der Schriftsteller Martin Walser, aufgenommen im November 2018 im Stuttgarter Literaturhaus. Foto: Ulf Mauder/dpa

Überlingen. „Ich bin immer für mich. Und so erfahre ich alles nur aus den Nachrichten, aber nichts am eigenen Leibe. Ich verspüre keinen Grund, Kontakt zu haben.“

Walser, der in Überlingen am Bodensee lebt, veröffentlichte zuletzt ein neues Buch („Sprachlaub“), in dem er das Alter, das Leben und den Tod thematisiert. „In dem Augenblick, in dem ich schreibe, bin ich unsterblich“, sagte er dazu. Die deutlichste Überwindung von Tod und Sterben sei für ihn das Schreiben.

Über sich selbst sagte Walser, er nehme natürlich Anteil daran, was in der Welt passiere. „Ich bin ein unschuldiger Konsument von Nachrichten, aber ich lass mich davon nicht irritieren. Meine Sprachmomente sind unantastbar von der bloßen politischen Aktualität.“ kna