Union

Markus Söder geht ins Duell um die Kanzlerkandidatur

Der CSU-Vorsitzende gibt sich ebenso entschlossen wie CDU-Chef Armin Laschet. Nun soll eine schnelle Entscheidung her.

12.04.2021

Von ELLEN HASENKAMP

Selbstbewusster Auftritt: CSU-Chef Markus Söder vor der Klausurtagung der Unionsfraktion im Bundestag. Foto: Michael Kappeler/dpa

Selbstbewusster Auftritt: CSU-Chef Markus Söder vor der Klausurtagung der Unionsfraktion im Bundestag. Foto: Michael Kappeler/dpa

Berlin. Nun ist es offiziell: Auch CSU-Chef Markus Söder will Kanzlerkandidat der Union bei der Bundestagswahl werden. Er erklärte seine Bereitschaft dazu am Sonntag in einer Klausurtagung der Fraktionsspitze in Berlin. Söder sagte, er trete als Kandidat an, „wenn die CDU dies als größere Schwester breit unterstützt“. CDU-Chef Armin Laschet, der seine Ambitionen bereits während dem Wettlauf um die Parteispitze deutlich gemacht hatte, ergänzte, damit liege „die Bereitschaft von zweien auf dem Tisch“.

Die Union steht nun vor einem offenen, aber vermutlich kurzen Machtkampf. Eine mögliche Vorentscheidung wird von den Sitzungen der Spitzengremien von CDU und CSU am Montag erwartet. Die Christdemokraten tagen dabei ausnahmsweise in Präsenz. Demonstrativ übereinstimmend betonten Laschet und Söder, die Entscheidung schnell und einvernehmlich fällen zu wollen, nannten aber keine weiteren konkreten Schritte. Die Kandidatenfrage solle „in einem guten Prozess sehr schnell und sehr zeitnah“ gelöst werde, sagte Laschet. Söder sprach von einem „gemeinschaftlichen Geist der Verantwortung“.

Bereits vor dem Auftritt der beiden Parteichefs waren aus der Fraktion sowie aus der Partei Forderungen nach einer raschen Klärung der K-Frage gekommen. An der Fraktionsklausur nahm auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) teil. Zu der Kandidatenfrage äußerte sie sich nach Angaben von Teilnehmern nicht direkt. Allerdings habe sie klar für den von Laschet stammenden Vorschlag eines „Brücken-Lockdown“ geworben.

In der CDU/CSU-Fraktion wächst angesichts eingebrochener Umfragewerte für die Union die Nervosität. Einzelne CDU-Abgeordnete sprachen sich wegen Söders hohen Beliebtheitswerten bereits für den CSU-Chef aus. In der Geschichte der Bundesrepublik hat die Kanzlerkandidatur der Union erst zwei Mal ein CSU-Politiker übernommen. Söder machte klar, dass er nur mit klarer Unterstützung aus der CDU – Partei, Fraktion und Mitgliedschaft – antrete.

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