DFB-Team

Manuel Neuer will sich durchboxen

Gegen die Niederlande hat sich Bundestrainer Joachim Löw zuletzt verzockt. Nicht nur er sinnt am Sonntag auf Revanche, sondern auch der Torhüter, der mehrmals von Virgil van Dijk bezwungen wurde.

23.03.2019

Von GEROLD KNEHR

 Drei Gegentore in Amsterdam, zwei in Gelsenkirchen. Torhüter Manuel Neuer sah im vergangenen Herbst in der Nations League gegen die Niederlande nicht gut aus. Foto: Federico Gambarini

Drei Gegentore in Amsterdam, zwei in Gelsenkirchen. Torhüter Manuel Neuer sah im vergangenen Herbst in der Nations League gegen die Niederlande nicht gut aus. Foto: Federico Gambarini

Amsterdam. Jetzt gilt es für die deutsche Nationalelf. Mit der Begegnung am Sonntag (20.45 Uhr/RTL) in Amsterdam beginnt für die Auswahl des DFB die Europameisterschafts-Qualifikation.

„Ohne Holland fahr'n wir zur EM“ (beziehungsweise zur WM) – so lautet(e) ein hämisches Lied, das oftmals vor großen Turnieren in deutschen Stadien zu hören war. Tatsächlich fehlten die Niederlande sowohl 2018 bei der WM in Russland wie auch zwei Jahre davor bei der Euro in Frankreich. „Oranje“ steckte – wie momentan das deutsche Team – im Umbruch, hatte Spieler wie Wesley Snejider oder Arjen Robben verabschiedet. Mittlerweile hat Coach Ronald Koeman ein neues Team formiert – und ist damit einen Schritt weiter als Kollege Joachim Löw.

Umbruch schon vollzogen

Zweimal trafen beide Teams im vergangenen Herbst in der Nations League aufeinander. In Rotterdam bezog die DFB-Auswahl beim 0:3 im Hinspiel die höchste Pleite in der Länderspielgeschichte der beiden Verbände. Beim Rückspiel am 19. November in Gelsenkirchen verzockte sich Trainer Jogi Löw. Er wechselte nach einer 2:0-Führung, die sein Team sogar noch hätte ausbauen können, mit den Torschützen Timo Werner und Leroy Sané sowie Serge Gnabry drei Offensivkräfte aus. Der Schuss ging nach hinten los. Prompt kassierte sein Team trotz einer lange Zeit guten Vorstellung den späten Ausgleich – und stieg aus der Nations League ab.

Löw hat am Sonntag also was gutzumachen. Genauso wie Manuel Neuer. Der deutsche Torhüter trifft in der Amsterdamer Johan-Cruyff-Arena auf sein momentanes „Schreckgespenst“. Virgil van Dijk ließ Neuer beim 0:3 im Oktober beim ersten Gegentor schlecht aussehen, ärgerte ihn beim Nations-League-Rückspiel mit dem späten Treffer zum 2:2. Zudem schenkte van Dijk mit seinem Klub FC Liverpool Neuers FC Bayern beim 3:1-Auswärtssieg in der Champions League einen weiteren Treffer ein.

Wer nun denkt, der 1,93-Meter-Mann sei ein klassischer Mittelstürmer mit Torjägerqualitäten, die er auch beim 4:0 im ersten EM-Qualifikationsspiel gegen Weißrussland unter Bweis stellte, täuscht sich. Neuers Kapitän-Kollege van Dijk gilt als einer der besten Innenverteidiger der Welt – und der teuerste. Knapp 80 Millionen Euro zahlte der FC?Liverpool im Januar 2018 für den Wechsel an die Anfield Roald. Keinen Euro zu wenig, wie Jürgen Klopp findet. „Ich könnte ein Buch schreiben über seine Fähigkeiten, seine Stärke, wie sehr ich ihn mag“, sagte der Liverpool-Trainer.

Der seit seinem Fußbruch längst nicht mehr so souveräne Neuer muss seinen Status als Nummer eins gegen Marc-André ter Stegen verteidigen und sich durchboxen. Auch auf anderen Positionen rücken wieder die Routiniers in den Vordergrund. Toni Kroos, der gegen Serbien eine Pause zugestanden bekam, wird ebenso in die Startformation zurückkehren wie Marco Reus, der nach seiner Einwechslung gegen die Serben für eine Steigerung in der zweiten Halbzeit gesorgt hatte. „Wir brauchen ein schnelles Umschaltspiel, müssen kompakt stehen und eine Gier an den Tag legen, dieses Spiel unbedingt gewinnen zu wollen“, fordert der Dortmunder.

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Erstellt:
23.03.2019, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 30sec
zuletzt aktualisiert: 23.03.2019, 06:00 Uhr

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