Eishockey

Mannheimer Murren vor Titel-Sprint

Ausgerechnet der 100. deutsche Meister wird so schnell wie noch nie in der DEL gekürt. Jetzt starten die Playoffs.

20.04.2021

Von SID

Viertelfinal-Fehlstart verboten: Adler-Trainer Pavel Gross. Foto: Uwe Anspach/dpa

Viertelfinal-Fehlstart verboten: Adler-Trainer Pavel Gross. Foto: Uwe Anspach/dpa

Mannheim. Vom Play-off-Sprint hält Pavel Gross überhaupt nichts. „Ein Foul am Eishockey“ ist das verkürzte Corona-Format für den Trainer des Top-Favoriten Adler Mannheim, „ein Rückfall in die 80er Jahre, eine Lachnummer in ganz Europa“. Bei Gross gebe es „immer Gemurre“, konterte Gernot Tripcke, Geschäftsführer der Deutschen Eishockey Liga (DEL), vor dem Viertelfinalstart.

„Jeder weiß, warum wir das so machen“, betonte Tripcke, „nicht aus Spaß und nicht, um jemandem zu schaden. Der Terminkalender gibt nicht mehr her.“ Weil die DEL wegen der Pandemie und der wirtschaftlichen Folgen erst im Dezember in die zweimal verschobene Saison startete, werden die Play-offs ausnahmsweise im Modus „best of three“ gespielt. Zwei Siege reichen schon zum Weiterkommen und zum Titelgewinn – nicht wie sonst vier.

Adler gegen Straubing

Das ist vor allem für die Favoriten wie Mannheim ein Problem. Ein schlechter Start ins Viertelfinale ab Dienstag (18.30 Uhr/MagentaSport) gegen die Straubing Tigers könnte für das mit Abstand beste Team der Hauptrunde bereits das Aus bringen. „In einer so kurzen Serie kann jeder Fehler das Ende bedeuten“, warnte Nationalspieler Stefan Loibl. Und Olympia-Silbermedaillengewinner David Wolf forderte: „Wir müssen von der ersten bis zur letzten Minute bereit sein.“

Die Chancen der Außenseiter auf eine Überraschung sind deutlich größer als beim üblichen „Best-of-seven“-Modus, in dem sich meist die besser besetzte Mannschaft durchsetzt. Darauf spekulieren nicht nur die Straubinger, sondern auch die Iserlohn Roosters gegen den Nord-Ersten Eisbären Berlin oder der ERC Ingolstadt gegen den Titelaspiranten EHC RB München. „Der, der Meister wird, sagt: ,Super Modus?. Der, der nicht Meister wird, hat eine Ausrede“, mutmaßte Tripcke, betonte aber noch einmal: „Die Klubs haben darüber mit 14:0 abgestimmt.“ Auch Mannheim war angesichts der Corona-Pandemie dafür, die Play-offs schnell durchzuziehen. sid