Rambazamba im Museum Zambaioni

Manege frei für den Tübinger Kinder- und Jugendzirkus

Ein großes „KUNSTstück“ bringen die Kinder und Jugendlichen des Zirkus Zambaioni dieses Jahr auf die Bühne. Es geht ins Museum.

05.05.2017

Von Till Wimmer

Balance, Körperspannung und viel Training. Die Akrobatinnen in Schwarz und Weiß haben all das in ihren Figuren vereint. Bild: Metz

Balance, Körperspannung und viel Training. Die Akrobatinnen in Schwarz und Weiß haben all das in ihren Figuren vereint. Bild: Metz

Die Clowns wärmen sich noch auf. Kurz vor Beginn der Generalprobe hüpfen sie noch einmal im Kreis, lachen lauthals miteinander und ziehen ulkige Grimassen. Ihre Aufgabe ist es, während der Aufführung immer wieder aufzutauchen und eine Geschichte zu erzählen. Von Gemälden und Skulpturen, Pop-Art und Graffiti soll sie handeln. „KUNSTstück“ ist der Titel der diesjährigen Aufführung. Das Thema haben die Artisten, Eltern und Trainer gemeinsam ausgesucht. Das Team aus Jugendlichen und ehrenamtlichen Helfern arbeitet seit einem Jahr gemeinsam an der Gestaltung des Programms. Verpflegung und Organisatorisches gehören ebenso dazu wie Kostümdesign und Bühnenbild.

Mareike Fichtner ist Zirkusdirektorin und leitet die Generalprobe. Nervös wirkt sie nicht „Vieles läuft schon sehr gut“, sagt sie. „Es rutscht.“ Während am Ticket-Vorverkauf noch Schlange gestanden wird, sind die Vorbereitungen im Artistenzelt schon abgeschlossen. Im Hauptzelt gehen bunten Lichter an und das Orchester spielt das erste Lied. Das Zirkuszelt wird zum Museum. Eine Schulklasse, geführt von einem Clown, betritt die Manege. Die zuerst nur frechen Kinder werden alsbald in den Bann gezogen. Die Exponate erwachen zum Leben, es werden Gemälde herbeigezaubert und manchmal mit, manchmal ohne Inhalt versteigert. Zwischendrin springen Akrobaten aufeinander, bilden Türme oder klettern auf Trapeze. Dann wird es düster, Hip-Hop ertönt und das Geklappere von Spraydosen vermischt sich mit dem Beat. Maskierte Personen besprühen Wände – und flüchten vor dem Gesetz.

Mit der Improvisation fängt alles an. „Passende Tricks zum Thema entwickeln wir erst später“, erklärt Alexandra Geber, 20 Jahre alt. „Das ist eine sehr kreative Arbeit.“ Seit zwei Jahren ist sie Trainerin der Ringturnerinnenklasse, davor war sie lange Zeit selbst Akrobatin.

Seit Anfang des Jahres proben die Gruppen intensiv für die Premiere. Die zwischen 11 und 18 Jahre alten Artisten bleiben oft jahrelang im Zirkus. „Wir haben dieses Jahr 57 Kinder und Jugendliche im Team, davon acht Neuzugänge“, weiß Uschi Neumann, ehrenamtliche Mitarbeiterin des Zirkus. „Das heißt viel neue Energie.“ Neumann ist auch zuständig für die zirkuseigene Zeitung, in der auf vier großen Seiten Hintergrundinformationen zum Ablauf und zu den Arbeitskreisen der Helfer stehen.

Nach der Generalprobe ist die Stimmung ausgelassen. Alle versammeln sich nochmal auf der Bühne für die Nachbesprechung. „Gut, dass nicht alles fehlerfrei gelaufen ist, das heißt, dass am Freitag alles klappt.“ Sagt Zirkusdirektorin Fichtner.

Frederick Schuster, 18, möchte, dass nach der Premiere „alle mit einem guten Gefühl im Bauch nach Hause gehen.“ Seine Jongliernummer hat er im Zirkus gelernt. „Irgendwann ist mal jemand abgesprungen, dann habe ich das übernommen.“ Mittlerweile ist auch Feuer im Spiel. „Aber abgebrannt ist noch nichts, allerhöchstens mal ein paar Armhaare.“

Programm

Der Kinder- und Jugendzirkus Zambaioni lädt alle Interessierten zur Premiere am Freitag um 18 Uhr am Bahnhof Derendingen hinter dem Kinderhaus „Alte Mühle“ein.

Weitere Aufführungen:

Sa. 6.5. 16 Uhr, So. 7.5. 11 Uhr + 15 Uhr

Fr. 19.5. 18 Uhr, Sa. 20.5. 16 Uhr,

So. 21.5. 11 Uhr + 15 Uhr