Umweltpädagogik

Mädchen sägen geschickter

350 Siebt- und Achtklässler der Mössinger Schulen lernen bei den Umweltspielen Mülltrennung und ihren ökologischen Fußabdruck.

30.09.2017

Von Martin Zimmermann

„Eine Scheibe geht noch!“ Die Siebtklässler der Friedrich-List-Schule zeigen beim Sägen Einsatz und Teamgeist.Bild: ZImmermann

„Eine Scheibe geht noch!“ Die Siebtklässler der Friedrich-List-Schule zeigen beim Sägen Einsatz und Teamgeist.Bild: ZImmermann

Ziehen, nicht schieben“, schreit Niklas Eißler seinem Klassenkameraden Jannis-Paul Maddaus zu. Die beiden Siebtklässler der Friedrich-List-Gemeinschaftsschule sägen mit vollem Einsatz Scheiben von einem Baumstamm, angefeuert von ihren Teammitgliedern.

In Mössingen waren diese Woche Umweltspiele, insgesamt 350 Schüler der siebten und achten Klassen von Quenstedtgymnasium, Dreifürstensteinschule, Gottlieb-Rühle-Schule, Friedrich-List-Gemeinschaftsschule und Firstwaldgymnasium arbeiteten sich durch 17 Stationen eines Parcours und lernten dabei spielerisch so Einiges über Tiere, Pflanzen und Naturschutz.

Ausgedacht hatten sich den Parcours die Revierförster Joachim Kern und Magnus Daferner, als Stationsbetreuer arbeiteten Studenten der Rottenburger Forsthochschule, Waldarbeiter, aber auch Lehrer und Ehrenamtliche mit. Bei den Umweltspielen gab es für Gymnasiasten, Gemeinschaftsschüler und Sonderschüler die gleichen Aufgaben. „Mülltrennung und Naturschutz sind universal und unabhängig von der Schulart wichtig“, so Joachim Kern.

An den Stationen mussten die Schülerinnen und Schüler beispielsweise ihren ökologischen Fußabdruck – also den Umweltverbrauch – schätzen. Wer mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule fuhr, schnitt hier besser ab.

Die Schüler mussten auch Bäume an ihren Blättern und Streuobst an seinen Kernen erkennen und sie lernten auch einiges über Tierwanderungen am Beispiel eines ins Steinlachtal eingewanderten Luchses. Bei einer Station mussten sie mit Bauklötzen eine Stadt planen und dabei verschiedene Aspekte wie Wohnen, Grünflächen, Verkehr, Lärm, Gewerbe und Flächenverbrauch berücksichtigen. Auch um die Qualität des Trinkwassers und um Mülltrennung ging es. Für jede dieser Aufgaben waren zehn Minuten vorgesehen. Bei einigen Aufgaben war eher Wissen gefragt, bei anderen kam es darauf an, als Team zu funktionieren. Kreativität war gefragt, als die Schüler nach vorgegebenen Stichworten ein Gedicht schreiben musste.

Am Besten gefielen Niklas Eißler und seinen Mitschülern jedoch die praktischen Aufgaben: Sägen, und mit verbundenen Augen – wie eine Fledermaus – nach Tennisbällen suchen.

Auch der Mädchengruppe um Valerie Dieter und Leonie Eissler gefielen die praktischen Aufgaben und dabei vor allem das Bogenschießen am Besten. Aber auch beim Sägen wollten die Mädchen nicht hinter den Jungs zurückstehen. Nicht mit roher Kraft, sondern mit mehr Ruhe und besserer Technik gingen sie die Aufgabe mit der Zweihandsäge an. „Bei den Jungs geht es über die Kraft, aber die Mädchen stellen sich geschickter an und verhaken sich nicht so oft mit der Säge“, bescheinigten die Forststudenten Roland Weber und Daniel Stamm den Schülerinnen. Am Ende führten beide Wege zum Ziel.

Als Preise konnten die Schüler auswählen zwischen Honig aus der Region und Sachbüchern. Außerdem bekam jedes Kind einen Strauch, um ihn zuhause im Garten einzupflanzen, aussuchen konnten die Schüler zwischen Hartriegel, Weißdorn, Schneeball, Liguster, Kreuzdorn und Heckenkirsche. Wie man die Sträucher voneinander unterscheidet, hatten die Schüler ja bei den Umweltspielen gelernt.