Ski Alpin

Luitz, der Pechvogel

Ein bislang mieser Winter gipfelt für den Allgäuer in einem Sturz beim WM-Riesenslalom. Nach dem Innenbandanriss im Knie ist die Saison gelaufen.

16.02.2019

Von SID

Das linke Knie hat etwas abbekommen: Stefan Luitz musste seine Hoffnungen schon früh begraben. Foto: Michael Kappeler/dpa

Das linke Knie hat etwas abbekommen: Stefan Luitz musste seine Hoffnungen schon früh begraben. Foto: Michael Kappeler/dpa

Stefan Luitz hatte von seinem Platz aus beste Sicht. Doch statt mit einem Lächeln auf dem hölzernen Thron des Führenden im Ziel zu sitzen, hockte der Allgäuer mit erkennbar schmerzverzerrtem Gesicht sechs Tore oberhalb der roten Linie, über die er nach und nach all die anderen Läufer des WM-Riesenslaloms in Åre rasen sah. Mit zwei von ihnen hatte er nach einer bis dahin bereits sehr turbulenten Saison auf das Podest steigen wollen, stattdessen aber humpelte er ins Krankenhaus.

Gut 45 Minuten nach seinem kapitalen Sturz im ersten Lauf des Rennens befand sich Luitz in Begleitung von Mannschaftsarzt Manuel Köhne, der kürzlich den verletzten Thomas Dreßen nach dessen Kreuzbandriss operiert hatte, auf dem Weg ins etwa 80 Kilometer entfernte Östersund. Dort wurde ein Innenbandriss im linken Knie diagnostiziert. Das bedeutet eine Pause von vier bis sechs Wochen. Die Saison ist damit für Stefan Luitz vorzeitig beendet.

Der 26-Jährige hatte sich fest vorgenommen, in Åre für das Happy End einer nervenaufreibenden Zeit zu sorgen. Doch seine Fahrt mit Startnummer elf und zu einem Zeitpunkt, als die Piste durch Sonneneinstrahlung und warme Temperaturen schon etwas nachgegeben hatte, endete nach nicht einmal einer Minute.

Luitz, mit einem Schutzpanzer an der vier Wochen zuvor in Adelboden ausgekugelten linken Schulter war mutig, aber fehlerhaft unterwegs, fädelte mit dem linken Bein an einer Torstange ein, prallte mit dem Rücken auf die Piste, die Nase blutete. „Das war nicht schön anzuschauen. Ich habe ihn gesehen und mich sofort umgedreht“, sagte Mannschaftskollege Alexander Schmid, der am Ende auf einem starken achten Platz landete.

Für Luitz war es das vorläufige Ende eines Winters, der turbulenter hätte nicht verlaufen können. Im ersten Riesenslalom nach seinem Kreuzbandriss am 2. Dezember 2017 hatte er in Beaver Creek/USA überraschend sein erstes Weltcup-Rennen gewonnen. Am 10. Januar nahm ihm der Ski-Weltverband Fis diesen Sieg wieder weg, weil er zwischen beiden Läufen Sauerstoff inhaliert hatte. Die Fis verbietet das, die Welt-Anti-Doping-Agentur nicht. Luitz ist daher vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS gezogen.

Die Aufregung der Sauerstoff-Affäre warf Luitz zunächst aus der Bahn, unmittelbar vor Weihnachten kehrte er mit Rang vier in Saalbach in die Weltspitze zurück. Vier Wochen vor Åre dann das: Luitz war Vierter nach dem ersten Lauf in Adelboden, im zweiten kugelte er sich bei einem Sturz die Schulter aus. Die angefertigte Orthese, betonte er jedoch, behindere ihn beim Skifahren nicht. Nun der Knie-Fall, Luitz ist arm dran. sid

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Erstellt:
16.02.2019, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 17sec
zuletzt aktualisiert: 16.02.2019, 06:00 Uhr

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